Historische Goldmedaille für den GAK!

GAK-Wasserspringer Dariush Lotfi gewinnt EM-Gold im Synchronwettbewerb vom 10m Turm in Belgrad. Es ist der erste Titel bei einem internationalen Sport-Großevent in der Klubgeschichte!

Freitag, der 21. Juni 2024 wird für ewig in die Annalen des Grazer Athletiksport-Klub eingehen. Im 122. Jahr seines Bestandes gewinnt erstmalig ein Sportler des Vereins eine Goldmedaille bei einem internationalen Sport-Großevent: Dariush Lotfi und sein Wiener Partner Anton Knoll holen sich bei der Schwimm-Europameisterschaten in Belgrad sensationell den Titel im Synchronspringen vom 10 m Turm mit 376,05 Punkten vor dem italienischen Duo (356,88) und den Briten (350,70). Zur Hälfte des Wettbewerbs lagen Knoll/Lotfi noch auf Platz 5, mit dem vierten Sprung dann in den Medaillenrängen, danach übernahmen sie die Führung und zeigten bis zum Schluss Nervenstärke. 2022 wurden die beiden in dieser Disziplin noch Sechster bei der EM in Rom. In Belgrad kommt Lotfi als sechstbester Springer ins Finale vom Turm und belegt am Ende den 9. Platz. Im 3-m-Synchron-Finale wird er mit seinem Partner Nico Schaller aus Wien ebenfalls Neunter und vom 1-m-Brett erreicht er den 20. Platz.

Dariush Lotfi ist der international erfolgreichste Einzelsportler des GAK. Was der Titel für eine allfällige Olymia-Teilnahme bedeutet ist im Moment nicht klar, bisher gelang dem jeztigen Heeressportler die Qualfikation weder für Tokio (2021), noch für Paris in diesem Jahr.

Für Österreich ist es die fünfte EM-Medaille im Wasserspringen, die erste in einem Synchronwettbwerb. Den letzten österreichischen Europameister gab es 1962. Für den GAK ist es der erste Titel. Bisher gab es zwei Silbermedaillen für FeldhandballerInnen bei Olympischen Spielen (Franz Brunner, Walter Reisp, 1936) bzw. Weltmeisterschaften (Erika Hösch, Grete Sulzbacher 1949) sowie eine Bronzemedaille bei der Zweierbob-WM 1931 durch Hans Volckmar.

Der Allroundsportverein GAK hat in seiner Geschichte mehr als 3.000 steirische und österreichische Meistertitel in 17 Sportarten errungen. 7 Sportlerinnen aus seinen Reihen vertraten bis dato Österreich bei Olympischen Spielen sowie jeweils 11 Aktive bei Welt- und Europameisterschaften. Bei Europameisterschaften stellten fast ausschließlich Schwimmsportler das Teilnehmerfeld: Fritz Rödiger 1927 und 1931 sowie Uschi Seitz 1962 und 1966, Gert Kölli insgesamt vier Mal: 1958, 1962 und 1966 als Schwimmer und 1970 – neben den weiteren Athletikern Harald Loidl, Manfred Luschan, Richard Tandl und Bruder Horst aus der damaligen Meistermannschaft – im Wasserball. Armin Lind war 1966 der erste Wasserspringer, die national erfolgreichste Springerin mit bisher 29 Titeln, Cara Albiez, war 2021 und 2023 qualifiziert.

Der neue Europameister wird am 5. Jänner 2001 in Brightlingsea, einem Küstenort am Ärmelkanal, geboren. Sein Vater Hassan, geborener Iraner, der seit 1978 in Großbritannien lebt, gewann 2012 Goldmedaillen bei der Masters-WM in Italien. Deshalb wollte der Sohn auch Wasserspringer werden, trainierte zunächst in Southend-on-Sea und wechselte 2017 „über den Kanal“ zum GAK nach Graz. Dort fungierte von 2013 bis Ende 2023 der ebenfalls gebürtige Iraner Shahbaz Shahnazi als Cheftrainer und Verbandscoach, den Lotfis Vater kannte.

Innerhalb kürzester Zeit lernt Lotfi Deutsch (drei Stunden Spezialkurs täglich), besteht die Matura am Sport-BORG Monsbergergasse und ist seit 2019 österreichischer Staatsbürger. Mittlerweile studiert er in Graz. Schon in seiner britischen Heimat galt Lotfi als ein talentierter Springer und gewann zahlreiche Titel. Der mittlerweile 3fache WM- und 5fache EM-Teilnehmer war 2022 der erste Schwimmsportler des GAK bei Welttitelkämpfen (die in der Form seit 1973 ausgetragen werden).

Herzlichen Glückwünsch zum Europameistertitel, Dariush Lotfi sowie dem gesamten Team des GAK-Wasserspringen!

Fotos: © GEPA