Am 24. August 2024 feiern wir das 20-jährige Jubiläum unseres fulminanten Sieges an der Anfield Road gegen den FC Liverpool. Viele der roten Anhängerschaft erinnern sich an diesen Tag, als wäre es gestern gewesen.
In den nächsten Leseminuten werden wir uns an dieses Jahrhundertspiel auf der Insel erinnern, und an die ersten Spiele der langen Europacup-Historie des GAK bis Ende der 1990er-Jahre, die uns mehr oder weniger im Gedächtnis geblieben sind.
Es war der 10. August 2004, gegen 23 Uhr. Gerade eben verhalte der Schlusspfiff zur Heimniederlage im Arnold-Schwarzenegger-Stadion gegen den FC Liverpool. Da ahnte noch niemand, dass es in zwei Wochen an der Anfield Road zu einem „Jahrhundertspiel“ für den GAK kommen würde. Der Kapitän der Reds, Steven Gerrard, konnte mit einem Doppelschlag den komfortablen Endstand von 0:2 fixieren. Das Spiel hatte insgesamt wenige Highlights, Kollmann hatte in der ersten Halbzeit eine 100-prozentige ausgelassen, ehe es zur Führung der Gäste durch einen Weitschuss kam, der für Torhüter Schranz unhaltbar war. In der zweiten Halbzeit gab es keine zwingenden Torchancen für den GAK, vielmehr war man einem zweiten Gegentreffer näher. Dieser folgte nach einem Konter und einem satten Schuss im Sechzehner zum 0:2 für die Gäste.
Am 24. August folgte das Spiel auf der Insel, wo es am Ende Standing Ovation für die Gäste aus Graz geben sollte. In der ersten Halbzeit erspielten die Rotjacken mehrere Chancen aus Standardsituation, die fast zum Torerfolg führten. Auch die Benítez-Elf hatte aus dem Spiel heraus einige Möglichkeiten. Nach der Halbzeitpause war es dann so weit: 54. Minute, Eckball Kollmann, Kopfball-Abwehr raus aus dem 16er, Mario Tokic kommt zum Ball, legt ihn mit nur einer Ballberührung am Abwehrspieler vorbei und zieht aus gut 25 Metern mit dem rechten Fuß ab. Der Ball landet knapp unter der Torlatte, genau im rechten Kreuzeck. 0:1 GAK. Das Jahrhundertspiel mit dem Jahrhunderttor. Nach diesem unglaublichen Treffer gibt es Applaus vom fairen Heimpublikum.
Der Erfolgstrainer Benítez und die 43.000 Fans forderten mehr von ihrer Mannschaft. Der GAK konnte weitere Druckphasen des FC Liverpool überstehen, schaffte es aber nicht, ein weiteres Tor zu erzielen, um in die Gruppenphase der Champions League einzuziehen. Ein weiteres Kuriosum in diesem Match waren die zwei gelben Karten für Aufhauser. Er selbst meinte nach der zweiten gelben Karte, er hätte aufgehört zu zählen. Es blieb beim unglaublichen 0:1-Auswärtssieg gegen den FC Liverpool, dem der GAK damit die einzige Niederlage der gesamten Europacup-Saison zugefügt hatte. Schlussendlich dürfen sich die Roten auch noch Champions-League-Sieger-Besieger nennen, nicht schlecht.
Am 17. Juni 1961 trat man zum ersten von vier internationalen Gruppenspielen beim sogenannten Rappan-Cup an. Nach dem Rücktritt der Wiener Austria rückte der GAK nach und bekam als ersten Gegner den ostdeutschen Verein SC Motor Jena zugelost. Die ca. 3.000 Zuseher in Liebenau sahen einen laufstarken und ambitionierten Gegner, das erste Tor schoss aber der GAK in der 8. Minute durch Johannes Jank. Noch vor der Halbzeit gelang Jena der Ausgleich. In der 80. Spielminute gelang die Führung der Gäste, ehe Horak per Kopf für den Endstand von 2:2 sorgte. Dies war das letzte GAK-Spiel für die Tormannlegende Gernot Fraydl, der danach zur Wiener Austria wechselte.
Das zweite Gruppenmatch wurde am 25. Juni ausgetragen und verlief weniger erfolgreich. Man unterlag auswärts dem VFL Osnabrück mit 6:2. Die ersten drei Tore für das Heimteam fielen früh, der GAK fand erst in der zweiten Halbzeit ins Spiel und schaffte durch Treffer von Jank in der 72. und Egger in der 77. Minute sogar den Anschlusstreffer zum 3:2. In den verbleibenden Minuten musste man jedoch weitere 3 Gegentreffer zum bereits erwähnten Endergebnis hinnehmen.
Der dritte Gruppengegner hieß Banik Ostrava aus der damaligen Tschechoslowakei (1989 auch Gegner im Intertoto-Wettbewerb). Das Heimspiel wurde am 1. Juli ausgetragen. Leider kassierten die Grazer durch mangelhafte Abwehrleistungen bereits in der ersten Halbzeit 4 Gegentreffer und nur 1 eigener Treffer konnte erzielt werden. In der zweiten Halbzeit verlief das Spiel nicht wesentlich besser und so sahen die ca. 3.000 Zuseher in Liebenau ein Endergebnis von 3:6 für die Tschechoslowaken.
In den verbleibenden 3 Rückspielen konnte der GAK leider keine Punkte mehr mitnehmen, so verlor man in der CSSR vor 10.000 Zusehern 4:0, am 15. Juli in Graz gegen Osnabrück 0:2 und am 15. Juli in Jena mit 3:2.
Das erste offizielle Europacup-Match bestritt der GAK am 30. Oktober 1962 im Liebenauer Stadion. Der Gegner im Cup der Cupsieger lautete Boldklubben 09 Odense. Die stark aufspielenden Dänen schossen in der 39. Spielminute das erste Tor, in den letzten Spielminuten konnte das Heimteam durch Johannes Jank noch ein 1:1 Unentschieden retten. Die 6.500 Zuseher sahen insgesamt ein ambitioniertes, aber durchwachsenes Spiel der Rotjacken. Nach der Partie war ein Feuerwerk zum 60-jährigen Vereinsjubiläum des GAK zu bestaunen.
Das Auswärtsspiel am 14. November hatte einiges zu bieten, jedoch leider nicht aus sportlicher Sicht. Die Auswärtsreise in die 1.400 km entfernte Stadt Odense, und das darauffolgende Meisterschaftsspiel gegen die Salzburger Austria, dauerten zusammen eine ganze Woche für die insgesamt 20-köpfige GAK-Belegschaft. Man legte bei der Hin- und Rückreise mehrstündige Zwischenstopps beim Hamburger Sportverein (HSV) ein, um die Stadt und den Verein kennenzulernen sehr zum Wohlwollen der gesamten Delegation. Sportlich gab es gegen das skandinavische Team, das wie auch die übrige dänische Liga, ganz ohne Profis auskam, eine 5:3 Schlappe. Zwischenzeitlich lag der GAK ab der 30. Spielminute mit 1:2 voran. Zur Halbzeitpause sahen die 5.400 Zuseher insgesamt sechs Tore, mit einem ausgeglichenen Zwischenstand von 3:3. Der GAK-Rekordspieler Walter Koleznik, sowie Walter Loske und Hermann Stessl schossen die Gästetore. In der zweiten Halbzeit gab der GAK das Spiel aus der Hand und musste die lange Heimreise mit leeren Händen antreten.
Die zweite internationale Erfahrung machten die Roten 1964 beim Messestädtepokal, dem Vorreiter des UEFA-Pokals, der von 1955 bis 1971 ausgetragen wurde. In der ersten Runde trat man gegen NK Zagreb an, wobei sich diese Erfahrung leider als unangenehm herausstellte: auswärts fuhr man am 24. September eine knappe 3:2 Niederlage ein, ehe man am 7. Oktober zuhause in Liebenau vor ca. 2.500 Zusehern eine 0:6 Schlappe kassierte.
Die nächste Europacup-Partie wurde am 19. September 1968 in der ersten Runde im Europapokal der Pokalsieger gegen die Mannen von Trainerlegende Ernst Happel, nämlich ADO Den Haag, ausgetragen. In der 40. Minute konnten die Rotjacken durch Erwin Hohenwarter vor 26.000 holländischen Fans in Führung gehen, der Ausgleich fiel aber noch vor der Pause. Die Geidorfer-Jungs unter Trainer Fritz Kominek hatten in der zweiten Hälfte wenig Zugriff und kassierten in der verbleibenden Zeit noch 3 Tore. Beim Rückspiel am 3. Oktober vor 3.000 Zusehern in Liebenau gelang den Holländern bereits in der 16. Minute das Führungstor, einen zweiten Treffer kassierten die Grazer kurz vor Spielende.
In der Saison 1970/71 nahmen die Rotjacken am Mitropacup teil. Das erste Spiel am 10. Oktober 1970 im Stadion Liebenau, wurde mit 2:0 gegen NK Maribor gewonnen. Auswärts musste man sich mit 1:3 geschlagen geben, auf Grund der Auswärtstorregel qualifizierte man sich aber für das Viertelfinale gegen MTK Budapest. Das erste Viertelfinalspiel endete am 6. April in der Körösistraße torlos. Auswärts konnten die Grazer in der 10. Minute in Führung gehen, bis zur 23. Minute stand es aber 2:1 für die Hausherren. Bis zum Spielende fielen keine weiteren Treffer und der GAK schied aus dem Bewerb aus. Als Mitropacup-Sieger ging in dieser wie auch in der folgenden Saison 1971/72 NK Čelik Zenica hervor.
Den nächsten internationalen Anlauf starteten die Athletiker am 20. September 1973 in der ersten UEFA-Pokal-Runde gegen Panachaiki GE aus Patras. Ein ausführlicher Bericht ist im Artikel „Das erste Mal“ in unserer Geschichte Rubrik nachzulesen. Das Heimspiel der Griechen ging mit 2:1 knapp verloren, ebenso wie das Rückspiel am 3. Oktober in Graz mit 0:1.
Nächster Stopp: Europacup der Pokalsieger 1981 im Boris-Paitschadse-Stadion in Tiflis. Nach dem sensationellen Cup Sieg für den GAK, dem ersten Titel für die Steiermark überhaupt, trat man gegen den Cupsieger aus Georgien an. Am 16. September liefen die Rotjacken unter dem ehemaligen Weltklassefußballer Zlatko „Tschik“ Čajkovski als Trainer, vor 60.000 Zusehern gegen Dinamo Tiflis auf. Ein Treffer in der 42. und ein verwandelter Elfmeter in der 72. Minute besiegelten den Endstand der Partie von 2:0 für die Heimmannschaft. Im Rückspiel vor 7.000 Zusehern ließ in der 41. Minute ein Treffer für die Gäste die letzten Hoffnungen der Grazer im Keim ersticken. In der 63. Minute wurde zudem ein Elfmeter für die Gäste zum 0:2 verwandelt. Danach wachten die Grazer auf und es gelangen zwei Treffer durch Alfred Riedl in der 64. und Wolfgang Schwicker in der 77. Minute. Der Aufstiegstraum der Grazer war dennoch erneut schnell ausgeträumt.
Am 15. September 1982 traten die Grazer in der ersten K.O.-Runde des UEFA-Pokals gegen eine große Unbekannte aus Rumänien, den FC Corvinul Hunedoara, an. Unter Trainer August „Gustl“ Starek konnten die Grazer zu Hause nur ein 1:1 erspielen. Das Tor der Gäste fiel bereits in der 15. Spielminute, den Treffer zum Ausgleich für die Roten durch Schwicker in der 52. Minute, bejubelten 6.000 Fans. In der ersten Halbzeit des Auswärtsspiels am 29. September in Hunedora passierte vor 15.000 Zusehern wenig Nennenswertes. In der zweiten Halbzeit musste die GAK-Torwartlegende Savo Ekmečić dreimal hinter sich greifen, und so endete das Spiel mit einem Auswärtsdebakel von 3:0.
In der ligafreien Zeit nahm der GAK des Öfteren am Intertoto-Cup teil. Teilnahmen gab es in den Jahren 1977, 1978, 1979, 1986, 1988 und 1989. Im erfolgreichsten Jahr 1978 gingen die Rotjacken in Gruppe 9 gegen Vojvodina Novi Sad, Pirin Blagoewgrad und Start Kristiansand mit 4 Siegen aus sechs Spielen als Sieger hervor.
Am letzten UI-Cup-Antritt der Grazer im Juli 1989 waren Banik Ostrava aus der Slowakei, Vejle BK aus Dänemark und Hannover 96 aus der BRD die drei Gruppengegner. Insgesamt konnte man aus den sechs Partien 6 Punkte erspielen: gegen die Mannen aus Deutschland erreichte man auswärts ein 2:2, gegen die Dänen gab es je ein Remis und gegen den Gruppensieger Banik Ostrava konnte man am 12. Juli in Weiz vor 2.000 Zusehern den einzigen Sieg einfahren. Somit wurde man insgesamt Gruppen-Dritter, noch vor Hannover 96.
Nach der langen internationalen Durststrecke und dem Abstieg in die zweite Liga, gelang in der Saison 1995/96 ein Wiederaufstieg in die erste Liga und der GAK konnte umgehend den sensationellen vierten Tabellenplatz belegen. Dies bedeutete die Teilnahme an der Qualifikationsrunde für den UEFA-Cup. In den folgenden Jahren war man bis zum ersten Zwangsabstieg 2007 fast jedes Jahr für den Europacup qualifiziert. Das Los für die erneute Teilnahmen am UEFA-Cup 1996/97 bescherte den Grazern mit Vojvodina Novi Sad alte Bekannte. Beide Spiele entschieden die Roten mit einem Gesamtscore von 7:1 Toren für sich und man zog in die erste UEFA-Cup Runde ein.
Nach dem Sieg gegen Novi Sad spielte der GAK gegen den ehemaligen belgischen Verein KFC Germinal Ekeren aus Antwerpen. Am 10. September 1996 begann auswärts alles nach Plan. In der 8. Spielminute gelang Gerald „Geri“ Strafner das so wichtige Auswärtstor zum 0:1. Die Partie plätscherte dahin ohne nennenswerte Aktionen. Nach dem Ausschluss von Boban Dmitrović in der 50. Spielminute folgte ein offensichtliches Chaos in der Grazer Abwehr, was umgehend zum Ausgleich führte. Zwei Minuten später bekam die Heimmannschaft einen Elfmeter zugesprochen, den der belgische Tormann zur Führung verwandelte. In der 83. setzte Antwerpen noch einen drauf und komplettierte das Endergebnis von 3:1. Nach dem Spiel folgte der „Watschenskandal“ durch den GAK-Trainer Ljupko Petrović an Boban Dmitrović, woraufhin ein sofortiger Trainerwechsel erfolgte. Zum zweiten Mal nahm Gustl Starek auf dem Cheftrainersessel Platz.
Beim Rückspiel im Alpenstadion in Kapfenberg passierte bis zur 65. Spielminute nur wenig, als Herfried Sabitzer die 3.000 Zuseher aufjubeln ließ. Weitere lange 20 Minuten dauerte es, bis der GAK einen Elfmeter zugesprochen bekam, den Sabitzer zum so wichtigen 2:0 verwertete. Die letzten Minuten waren eine Zitterpartie, die Grazer verteidigten mit allem, was noch möglich war, Gregor Pötscher flog noch in der 89. Minute vom Platz, es blieb aber beim Gesamtscore von 3:3 und Dank der Auswärtstorregel waren die Rotjacken eine Runde weiter.
In der 2. Runde wartete Inter Mailand. Über das fast leere Giuseppe-Meazza-Stadion und das anschließende Sensationsspiel im Kapfenberger Hexenkessel, ist in unserem Artikel „1996-war-erst-gestern“ zu lesen. Eines vorweg: Vorsicht Spoiler - das traurige Ende nach den zwei Partien lautete Verlängerung und 3:5 im Elfmeterschießen für die Italiener.
Neue Saison, neues Glück. Am 22. Juni 1997 trat der GAK im UI-Cup (dem Nachfolger des Intertoto-Wettbewerbs) an. Und zwar gegen Silkeborg IF, als ersten Gruppengegner. Durch die beiden Treffer von Michael Aničić und Zeljko Radovic gewann man im Casino-Stadion in der Körösistraße in einem unaufgeregten Spiel mit 2:0. Ein weiterer Gruppengegner war der heute aufgelöste Verein Ebbw Vale AFC aus Wales. Etwas mehr als 700 Interessierte fanden sich am 28. Juni im Stadion ein und sahen ein torloses Remis. Nach der Partie übernahm Klaus Augenthaler den Cheftrainersessel der Grazer. Seinen Einstand feierte er am 13. Juli im Casino-Stadion gegen NK Hrvatski Dragovoljac. Leider stand es bereits in der ersten Halbzeit 3:0 für die Gäste aus Zagreb. Ein Treffer in der 73. Minute durch Sabitzer führte zum Endstand von 1:3. Mario Bazina wurde in derselben Minute eingewechselt, jedoch noch im Gästetrikot.
Das vierte und letzte Gruppenspiel bestritt der GAK am 19. Juli auswärts gegen das französische Team SC Bastia. Enrico Kulovits brachte die Roten in der 25. Spielminute in Führung, kurz vor dem Pausenpfiff fiel der Ausgleich für die Franzosen. In der 50. Minute gelang den Grazern erneut die Führung durch Didi Ramusch, das 1:2 war auch der Endstand auf Korsika. Leider konnte man trotz des Sieges nicht ins UI-Cup-Halbfinale einziehen, da die Franzosen alle 3 vorangegangenen Partien knapp gewinnen konnten und somit schon vorab als Gruppenerste feststanden.
Durch den dritten Tabellenplatz In der Ligasaison 1997/98 qualifizierte man sich für die zweite Qualifikationsrunde im UEFA-Cup. Der Gegner war der erstmals im UEFA-Cup vertretene Verein VPS Vaasa. Die Finnen hatten in den zwei Spielen kein Tor erzielt und wurden mit dem Gesamtscore von 3:0 besiegt. Auswärts konnte man am 11. August 1998 aus Vaasa nur ein torloses Unentschieden nach Hause mitnehmen. Beim Heimspiel am 25. August wurden alle 3 Tore in der zweiten Halbzeit erzielt. In die Torschützenliste trugen sich Ľubomír Luhový in der 51., Marco Grimm in der 54. und Herwig Drechsel in der 90. Minute ein.
Nach dem souveränen Qualifikationsspiel bekam man es in der ersten UEFA-Cup Hauptrunde mit dem bulgarischen Meister PFC Litex Lovech zu tun. Auswärts gastierte man am 15. September 1998 vor 4.000 Fans in Burgas. Nach der Pause gelang den Roten in der 54. Spielminute der wichtige Treffer durch Andreas Lipa. Leider konnten die Bulgaren bereits nach fünf weiteren Spielminuten ausgleichen, weitere Treffer sollten erst in der nächsten Partie, zwei Wochen später in Graz folgen. Ein perfekter Start bescherte den Rotjacken bereits in der siebenten Minute das 1:0 durch Andreas Golombek. Benedict Akwuegbu sorgte vor 7.500 Besuchern für den verdienten 2:0 Heimsieg und damit für den Aufstieg in die zweite Runde.
In der zweiten Runde folgte ein regelrechter Fußballkrimi gegen den AS Monaco im ausverkauften Arnold-Schwarzenegger-Stadion. Durch einen Tormannfehler von Ersatzkeeper Tomas Tomic gelang den Monegassen in der 18. Minute unerwartet das erste Tor des Abends. Der verdiente Ausgleich fiel nach einem Out-Einwurf und einem Fersenpass von Čeh auf Dmitrović, der sich bis zum 16-Meter-Raum durchtankte und einen perfekten Stanglpass auf Akwuegbu spielte, welcher den Ball am französischen Nationaltormann Barthez vorbeischob. Der Druck der Grazer blieb weiter aufrecht und dem verdienten Ausgleich folgte in der 57. Spielminute durchaus verdiente Führungstreffer, abermals durch Akwuegbu, der Barthez ein „Gurkerl“ verpasste. Noch im Freudentaumel des GAK führte der AS einen Eckball aus, der auf Grund mehrerer Abwehrunsicherheiten zum 2:2 führte. Nach dem Tor ließen sich die Rotjacken dennoch nicht verunsichern, auch nicht nach der 78. Spielminute, als Monaco der Führungstreffer zum 2:3 gelang. Immer wieder versuchte der GAK sein Offensivspiel voranzutreiben und so führte ein Eckball in der 93. Spielminute dazu, dass der verdiente Ausgleichstreffer, durch einen Kopfball von Ehmann, doch noch gelingen konnte.
Die Rotjacken konnten den Schwung der Heimpartie leider nicht mitnehmen. Im legendären Stade Louis II, war nichts zu holen für die Grazer und es stand bereits nach 16. Minuten 2:0 für Monaco. Die individuelle Klasse der Mannschaft war bei diesem Aufeinandertreffen merklich sichtbar und die Monegassen ließen am 3. November nur wenige Chancen der Athletiker zu. In der zweiten Halbzeit gelangen dem Heimteam zwei weitere Treffer und so verabschiedete sich der GAK mit erhobenem Haupt aus dem UEFA-Cup Wettbewerb, gegen einen international sehr starken Gegner.
Die Europa-Cup-Saison zum Jahrtausendwechsel startete mit dem Qualifikations-Spiel gegen KÍ Klaksvík von den Färöern. Das Match am 26. August 1999 endete mit 0:5 für die Roten Teufel. Das Spiel in Graz, vor knapp 10.000 Zusehern, wurde ebenfalls ein Torreigen. Das erste Tor viel zwar erst zu Beginn der zweiten Halbzeit, es folgten aber drei weitere und der GAK stieg mit einem Gesamtscore von 9:0 auf.
In der ersten Runde des UEFA-Pokals spielte man gegen den FC Spartak Trnava aus der Slowakei. Mit dem 3:0 Heimerfolg am 16. September setzte man ein klares Ausrufezeichen. Auswärts glänzte man weniger, jedoch stellte Standfest mit dem 0:1 in der 14. Minute die Weichen für den Aufstieg in die nächste Runde. Es folgten zwei Tore von Spartak, diese änderten aber Nichts am Weiterkommen.
Am 21. Oktober trug man die zweite Runde im UEFA-Cup zuhause gegen Panathinaikos Athen aus. Dieses erste Aufeinandertreffen wurde mit einem Heimsieg belohnt. Andreas Lipa brachte den GAK in der 54. Minute in Führung. Nur wenige Augenblicke später gelang den Griechen der Ausgleich. Igor Pamić sicherte den Rotjacken in der 80. Spielminute den Sieg durch einen Kopfballtreffer zum 2:1 Endstand. Die Abwehrschlacht im Rückspiel in Athen wurde leider nicht belohnt. Fast das ganze Spiel hindurch standen die Grazer in der Abwehr wie ein Bollwerk, erst in der Nachspielzeit der zweiten Hälfte bekamen die Griechen durch ein leichtes „Leiberlziehen“ von Jürgen Hartmann einen Elfmeter zugesprochen. Pflipsen verwertete den Straffstoß zum Siegtreffer und verhalf dank der Auswärtstorregel Panathinaikos zum Aufstieg in die nächste Runde.
Der erste Teil der langen Europacuphistorie geht mit diesem bitteren Ausscheiden aus dem UEFA-Cup zu Ende. Der erstmalige Aufstieg in die dritte Runde sollte noch verwehrt bleiben, gespannt erwarten uns weitere spannende Europacup-Momente im zweiten Teil dieses Artikels.
Dominik S. Garber
Fotos: © GEPA, Fischer/Sammlung GAK 1902
Titelfoto: FC Liverpool – GAK: Liverpoolfans mit Liverpool-Grazer AK Schal © GEPA
Anrissfoto: Die Mannschaft des GAK gegen den FC Liverpool am 24. August 2004 © GEPA
Zum Autor: Dominik S. Garber geboren 1986 in Leibnitz, seit 1999 in Graz lebend, Familienmensch, Lehrer, GAK-Sympathisant. Stark interessiert an Sport-Geschichte(n). Seine Diplomarbeit an der Karl-Franzens-Universität Graz über Hakoah Graz, einem der größten Sportvereine der Steiermark in der Zwischenkriegszeit und seiner antisemitische Umwelt (2019)