Am Freitag geht es nach Vöcklamarkt - und dort, beim starken Drittplatzierten der Regionalliga Mitte, könnte unser GAK den Aufstieg in die Zweite Liga fixieren. Die Jungs können uns also glücklich machen - doch das sind wir eigentlich ohnehin.
Es sind diese Momente, diese Tage vor einem entscheidenden Spiel, die uns GAK-Fans demütig machen. Im Angesicht eines bevorstehenden weiteren Meilensteines in unserer unglaublichen Geschichte seit der Wiederbelebung sollten wir alle kurz innehalten und einfach nur glücklich sein, dass es unsere Roten, unseren Herzblutklub, unsere GAK-Familie überhaupt noch gibt. Und wenn wir das tun, dann dürfen wir uns allen selbst gratulieren - vor allem dürfen das jene unter uns, die von Beginn an daran geglaubt haben, dass man Wunder mit harter Arbeit möglich machen kann.
In den Schoß gefallen ist uns nämlich nichts. Wir hatten nicht viel mehr als einen beschädigten Namen und einen Spielort, der eigentlich nur zum Trainieren errichtet wurde. So zumindest sahen das andere. Aber wir hatten da noch etwas, etwas, das halt nicht jeder sehen konnte - oder wollte: Leidenschaft. In jeder Hinsicht, an jedem Ort. Ob auf dem Spielfeld oder abseits davon - Herzblut war die Währung, mit der wir unser Konto füllten.
Und jetzt ist es - wieder einmal - so weit: Die Investionen kommen doppelt und dreifach zurück, der nächste, sechste Aufstieg steht schon vor der Kabinentüre und unser GAK 1902 steht ganz knapp vor der Rückkehr in den Profifußball. Und ganz egal, ob uns die Jungs bereits in Vöcklamarkt glücklich machen, oder erst später: Das alles ist wie ein Traum, aus dem man nie erwachen will. Und: Die Jungs haben uns ja schon längst überglücklich gemacht - jeden Tag, bei jedem Match.
Erwarten wir uns also nicht Wunderdinge in Vöcklamarkt - fordern wir nicht zu viel. Der Gegner ist nämlich wirklich stark, rutschte erst in der letzten Runde von Platz 2 auf Platz 3. Im Herbst konnten wir die Oberösterreicher daheim noch mit 4:1 schlagen (Matchfoto oben). Das dürfte diesmal nicht so leicht sein - die Truppe von Trainer Jürgen Schatas liegt mit 34 Punkten aus zwölf Heimspielen auf Platz eins der Heimtabelle, drei Punkte vor unserem GAK (ebenfalls zwölf Heimspiele). Elfmal gewannen die Oberösterreicher, einmal spielten sie Unentschieden.
Ein Unentschieden würde unseren Roten übrigens bereits zur Fixierung des Aufstieges reichen. Wie es ist, gegen den GAK nach regulärer Spielzeit Unentschieden zu spielen, weiß einer aus den Reihen der Vöcklamarkter. Mario Petter wechselte im Winter von Vorwärts Steyr zu unserem Gegner. Petter wurde in der 119. Minute des Cup-Achtelfinales extra fürs Elferschießen eingewechselt - und verschoss ...
Auch verschossen - und das gleich doppelt - hat damals ja auch Dominik Hackinger. Schnee von gestern - zuletzt traf der "Hacki" ja nicht nur per Elfer, er spielte generell in Höchstform. Der Oberösterreicher freut sich natürlich auf die Rückkehr in sein Heimatbundesland. Lang wird er aber nicht bleiben - "nachdem wir ja am Dienstag schon das nächste Spiel daheim gegen Gurten haben, kann ich leider nicht daheim vorbeischauen, was meine Mutter natürlich gar nicht freut", so Hackinger, dem am Muttertag daher nur der Griff zum Telefon bleibt.
Wie er dem Spiel entgegenblickt? "Nervös sind wir alle nicht, es war ja schließlich jedes Spiel im Frühjahr ein besonderes Spiel. Aber dann, wenn wir in Vöcklamarkt aufs Feld laufen und unsere tollen Fans uns anfeuern werden, dann wird das Kribbeln sicher noch stärker als sonst sein!"
Stichwort "tolle Fans": Packt Eure alten Trikots aus, kommt alle im GAK-Dress nach Vöcklamarkt. Feuert unsere Roten an - und vergesst nie: Egal, wie es ausgeht - unsere Roten haben uns schon so viel Glück geschenkt - das kann man gar nicht in Worte kleiden. Oder vielleicht in diese Worte:
WE ARE GAK!
P. S.: Rund ums Stadion in Vöcklamarkt wird eine Sicherheitszone eingerichtet, die Polizei darf Leibesvisitationen durchführen und Taschen etc. kontrollieren.