In jenem Jahr als das Wunderteam begann, Europa in Erstaunen zu versetzen (1931), wurden von Seiten des Steirischen Fußballverbandes immer wieder Versuche unternommen, eine gemeinsame Meisterschaft mit dem Wiener Fußballverband durchzuführen. Schließlich wurde von den Wienern ein Kompromiss präsentiert, der Weg für die Teilnahme des zukünftigen steirischen Meisters an der quasi „österreichischen“ Meisterschaft war frei. Dass dieser Meister GAK heißen würde war wahrscheinlich: seit 1925/26 hatte er diesen Titel stets errungen (tatsächlich sollte der GAK 1931 wie auch in den folgenden beiden Saisonen Meister werden). Die Wochen der Entscheidung verliefen jedoch ungünstig: zunächst wurden die Vorschläge von einem Vertreter des Wiener Fußballverbandes in Graz auf der Verbandssitzung präsentiert, doch es „lehnten bis auf den G.A.C. sämtliche Vereine aus den gleichen Erwägungen wie schon bei der ersten derartigen Sitzung den Reformvorschlag ab. Der Sp. C. Sturm und der Sp. C. Hakoah brachten durch ihre Vertreter zum Ausdruck, die Vereine seien durch die vieljährige Zusammengehörigkeit mit dem G.A.C. auf die Mitwirkung dieses Vereines in der lokalen Meisterschaft angewiesen. Die Meisterschaftseinnahmen und die sportliche Bedeutung der übrigen Grazer Vereine würden sinken, und die Klubs könnten die dem jetzigen höheren Budget entsprechenden Schulden niemals abdecken. Sie würden sich daher gezwungen sehen, ihre Sportplätze aufzugeben und zu liquidieren.“
Doch damit nicht genug. Eine Woche später spielte Sturm in Wien gegen Rapid und ging mit 1:7 unter. „Fußballer in Atemnot“ wurde getitelt und betont, dass das Auftreten der Grazer „von vielen gleichzeitig als Probe auf das Experiment , die österreichische Meisterschaft auch einem steirischen Verein zugänglich zu machen, gewertet“ wurde. Wenn auch der steirische Fußball für seine technische Fertigkeit gelobt wurde, in Summe – so die Meinung in Wien – solle man bei Amateurmannschaften als Gegner bleiben, statt gegen Profis so unterzugehen. So verwundert es nicht, dass am 17. Juni auf der Verbandssitzung das Angebot auf Aufnahme des Steirischen Meisters zurückgenommen wurde: „Einzelne Herren gebrauchten sogar ziemlich scharfe Worte.“ Einzig der Sp. C. Nicholson stimmte gegen diese Entscheidung, Slovan enthielt sich der Stimme.
Im Sport-Tagblatt vom 20. Juni wurde dazu festgehalten: „Ein weiteres Opfer […] ist aber auch der Grazer Athletiksportklub, beziehungsweise der Steirische Fußballverband. Man hatte seinerzeit den Plan gefasst, nach ungarischem und auch nach tschechoslowakischem Beispiel die Ligameisterschaft auch auf die Provinz zu erstrecken […]. In erster Reihe käme dafür der führende Grazer Verein, also voraussichtlich der G.A.K. in Betracht. […] Man hat also die Steiermärker zum besten gehalten […]“ .
Da in jenen Jahren der GAK drei Mal (1929, 1932, 1933) Amateurstaatsmeister wurde und im eben behandelten Jahr erst im Finale dem LASK unterliegen sollte besteht kein Zweifel an der Stellung als „Erster der Provinzvereine“ zu einer Zeit, als der vormalige GAK-Tormann Rudi Hiden mit dem Nationalteam über Jahre unbesiegt blieb und u.a. Kantersiege über Deutschland gefeiert wurden.
Als es nach dem Anschluss ans Deutsche Reich zu einer Gauliga unter Einbeziehung der Provinzvereine kam, war der steirische Vertreter zunächst der Grazer Sportclub, dann Sturm. Ab der Saison 1949/50 wurde schließlich eine tatsächliche Österreichische Meisterschaft eingeführt. Neben Sturm und Gloggnitz gehörte ihr auch Vorwärts Steyr an, der GAK sollte ab 1951.- also mit 20 Jahren Verspätung - an dieser Liga teilnehmen und platzierte sich sofort als bester Nichtwiener-Klub. Diese Position sollte der Verein bis in die 60er Jahre fast ständig innehaben…