Letzten Freitag hätte der GAK 1902 in der 21. Runde der HYPBET 2. Liga sein Heimspiel gegen den SV Ried bestritten. Zwingende Gründe verhindern das bekanntlich.
Nichtsdestotrotz haben wir die Partie auf kreative Art und Weise nachspielen lassen, wir konnten uns gegen die SV Ried knapp mit 1:0 durchsetzen. Zeit auf interessante Duelle der Vergangenheit zu blicken.
Die Überschrift für diesen etwas anderen "Spielbericht" in der gerade fußballfreien Zeit ist vielleicht etwas übertrieben, trifft die Sache aber trotzdem ziemlich genau. Insgesamt 52 Duelle gibt die Statistik gegen die Oberösterreicher an, dabei gab es 28 Siege für die Rotjacken, 11 Unentschieden und 13 Niederlagen. Das erste Spiel fand 1991/92 statt. Die SV Ried war im Sommer in die 2. Division aufgestiegen. Das Premierenmatch endete mit einem klaren 4:1-Sieg in der Körösistraße, der u. a. durch einen Doppelpack von Boris Ekmescic ermöglicht wurde. Unsere Heimbilanz ist eindeutig besser, die Auswärtsbilanz relativ ausgeglichen, wenngleich wir das letzte Spiel zu Beginn dieser Saison auswärts bekanntlich 2:1 gewonnen haben.
Aber (zumindest) drei Spiele stechen in der Matchhistorie schon hervor:
10. Mai 1995:
Der GAK steigt am Ende der Saison 1994/95 nach fünf Saisonen Zweitklassigkeit wieder in die 1. Liga auf. Die SV Ried wird als Vizemeister über die Relegation (gegen den FC Linz) erstmals in die höchste österreichische Spielklasse aufsteigen. An jenem Mittwoch gibt es also im altehrwürdigen Casino-Stadion ein Spitzenspiel, dass trotz des frühen Beginns um 18 Uhr 4.000 Zuschauer in die Körösistraße lockt und durch ein Tor von Damir Muzek in der 62. Minute den GAK als Sieger vom Feld gehen sieht.
Für den GAK sind u. a. Manfred Trost (im Tor), Stojadin Rajkovic, „Turbo“-Rudi Steinbauer und Ales Ceh am Feld. Jahrhunderttrainer „Sportsfreund“ Hans-Ulrich Thomale steht an der Seitenlinie. Bei den Riedern spielen u. a. Oliver Glasner oder Herwig Drechsel, der in der Saison 1998/99 auch den roten Dress getragen hat.
In der Endabrechnung trennen die Steirer und Oberösterreicher 4 Punkte. „Mucki“ Wieger ist übrigens mit 15 Toren Top-Torschütze der Rotjacken in dieser Saison.
4. Mai 2004:
Das bisher einzige Aufeinandertreffen im ÖFB-Cup - und was für ein Spiel! Die knapp 4.500 Zuschauer in Graz-Liebenau sehen fünf Tore und die Entscheidung zum 3:2 für den GAK in der 88. Minute! Ried geht zunächst in Führung. Mario Tokic verschießt Anfang der zweiten Hälfte einen Elfmeter, bis Emanuel Pogatetz und Matthias Dollinger (Elfmeter) den GAK in Führung bringen. Dazwischen wird der Rieder Alexander Lessnigg ausgeschlossen (gelb-rot). In der 82. Minute sorgt Franz Schiemer für den zwischenzeitlichen Ausgleich, bis Gernot Sick das Tor zum Finale aufstößt ...
Beim GAK steht Heinz Lienhart im Tor, Mario Bazina kommt ebenso von der Bank wie Samir Muratovic. Am Feld sind u. a. noch Gregor Pötscher, Didi Ramusch und René Aufhauser.
Im Finale gewinnen die Roten dann gegen die Wiener Austria nach einem weiteren Krimi im Elfmeterschießen mit 5:4 und haben somit den vierten Cuptitel (und das Double) gewonnen.
20. Mai 2007:
Drei Jahre später ist die Euphorie leider verflogen. Längst ist klar, dass der GAK in die Regionalliga absteigen muss. Die Gründe dafür sind bekannt. Es ist das letzte Bundesligaspiel der Rotjacken und das letzte Duell der beiden Klubs bis zum 23. August 2019. Ein denkwürdiges Ereignis! Immerhin kommen noch gut 4.000 Zuschauer nach Graz-Liebenau und Philipp Schenk bringt die Rotjacken gleich in der 3. Minute sogar noch in Führung, aber die Rieder schlagen zurück, Schenk kann nur noch einmal ausgleichen, ehe in der 74. Minute Sebastian Martinez für die Entscheidung zum 2:3 sorgt.
Im Kader des GAK stehen u. a. Marco Perchtold, Mario Sonnleitner und Zlatko Junuzovic, alles Spieler, die auch in dieser Saison noch aktiv sind, sowie Ralph Spirk, der ja heute bekanntlich Teil unseres Trainerstabs ist. Die Rieder werden in dieser Saison übrigens Vizemeister.
Übrigens: Bitte passt auf Euch auch!
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