Die Bullen als Nummer 4 unserer aktuellen Tour de Force

Nach Austria Wien, Sturm und Rapid steht nun der Rekordmeister des letzten Jahrzehnts auf dem Programm.

Auch wenn die Bullen aktuell schwächeln, zählen sie wohl kaum als Aufbaugegner. Ihre zwei Spiele weniger täuschen einen mittleren Tabellenplatz vor; tatsächlich liegen die Konzernkicker nach Verlustpunkten auf Rang 2. Sei es drum. Spielen wir wie gegen Rapid konzentriert und kompromisslos, ist ein Erfolg möglich und wir bieten solide Hausmannskost. Spielen wir jedoch wie im Cup gegen Bregenz, droht eher eine Schlachtplatte. Die Speisekarte schreiben die elf Herren in Rot am Feld und ein Trainer, der vermutlich keine Lust mehr auf Experimente hat.

Der Gegner

Red Bull Salzburg – was soll man sagen? 25 Millionen Euro Marktwert pro Spieler, erstklassige Trainings- und Rahmenbedingungen und dennoch – eine deutliche Niederlage gegen Sturm, ein mühsames 2:1 gegen Altach und ein Unentschieden gegen Wolfsberg – nicht gerade das, was man als Lauf bezeichnen würde. Dazu kommen alle zwei Wochen die Lehrstunden in der Champions League. Das Millionenensemble hat auch einige Verletzte zu vermelden: Samson Baidoo (Schädelprellung), Lucas Gourna-Douath und Maurits Kjaergaard (Sprunggelenk) stehen auf der Verletztenliste. Doch all das muss nichts heißen. Wenn die Pressingmaschine läuft und die Laufpässe präzise kommen, sind die restlichen, pfeilschnellen Weltbürger an der Salzach jederzeit für ein Tor gut, und unsere Verteidigung ist derzeit anfällig für schnelle Angriffe.

Unsere Elf

Auf dem Papier haben wir eigentlich keine Chance, aber wenigstens diese sollten wir nutzen. Gestärkt vom Rapid-Spiel, eher verunsichert durch den Bregenz-Auftritt, tritt unsere Elf an, um erneut ihre PS auf den Rasen zu bringen. Voraussichtlich fehlt nur Markus Rusek verletzt. Trainer Poms kann also aus dem Vollen schöpfen und wird wohl eher der Kampftruppe vom Sonntag vertrauen als der Cup-Elf. Jedes Spiel beginnt bei 0:0, und das Schicksal liebt die Außenseiter. In der aktuellen Situation gilt umso mehr: Wer kämpft, kann verlieren, aber wer nicht kämpft, hat schon verloren.

Das Match

Das Spiel findet am Samstag, den 2. November, um 17:00 Uhr statt. Das schmucke Stadion in Wals wird vermutlich wieder mehr Grazer Fangesänge hören als Salzburger Fans sehen, denn unsere Anhänger im Stadion sind nach wie vor erstklassig.

Und sonst?

Es ist Allerseelentag. Heiliger Körösi, seliger Hofrat Reinthaler und weitere Schutzpatrone, schaut auf uns herab und sendet uns Kraft. Vergelt's Gott.

Bisherige Duelle

Der Saisonauftakt in Graz endete mit einem 2:3 für RB. Trotz eines schnellen 0:2-Rückstands kämpfte sich unsere Mannschaft wieder heran. Ach, war die Saison damals noch jung.

Michael Gaisbacher