Unsere Roten bekommen in Wolfsberg wie erwartet nichts geschenkt und werden nach einer Lehrstunde in Abgebrühtheit mit einem 4:2 wieder nach Hause geschickt.
Dabei starten unsere Roten durchaus gut in die Partie. Das Spiel wirkt konzentriert, man will einen neuerlichen frühen Gegentreffer verhindern. Dabei nimmt man das Heft auch in die Hand, kann offensive Akzente setzen und lässt den Gegner vor dem eigenen Tor nie wirklich gefährlich werden. Aber die Tore, die man nicht macht, bekommt man eben. Und so kommt es, wie es kommen muss: Ein Angriff der Wolfsberger wird ins Torout geklärt, die darauffolgende Ecke wird zum 1:0 verwandelt. Nur zwei Minuten später der vermeintliche Ausgleichstreffer durch Cipot, doch der steht im Abseits, somit wird der Treffer nicht gegeben. So geht es mit einem 1:0-Rückstand in die Pause. Das Pausenbier schmeckte dementsprechend nicht ganz so gut…
Als gelernter Roter weiß man, jetzt kommen sie aus der Pause wie die Duracell-Hasen, schießen noch mindestens zwei Tore, und die Geschichte ist erledigt. Vermeintlich ist es auch genauso: Wir erhöhen den Druck und wollen den Ausgleich. Aber es kommt leider anders. In Minute 59 gibt es Eckball für uns, der leider verschenkt wird und zu einem Konter für die Wolfsberger führt. Am Ende dieses Konters zieht Ballo aus der zweiten Reihe ab und erhöht auf 2:0. Nur fünf Minuten später, nach einem Fehlpass von Cheukoua und einem schnell ausgeführten Angriff, klingelt es zum 3:0. Wenn’s läuft, dann läuft’s – heute halt bei den Wolfsbergern. So pariert der WAC-Goalie auch einen von Satin schön getretenen und von Jovičić ebenso schön verlängerten Freistoß. Und weil der Fußballgott heute alles, nur kein Roter ist, stochert der WAC auch noch das 4:0 in der 73. Minute rein. Geh oida…
Der eben erwähnte Fußballgott zeigt sich heute auch noch von seiner besonders grausamen Seite. Er lässt noch einen Funken der Hoffnung aufflammen, als sich unsere Roten in Minute 80 wunderschön durch die Wolfsberger Reihen kombinieren und Lang auf 4:1 verkürzt. Drei Minuten später wird sich wieder überfallsartig durchkombiniert, Lang flankt wunderschön auf den perfekt anlaufenden Cheukoua, der zum 4:2 einköpft. Leider war es das dann aber, und wir können das Unmögliche nicht mehr möglich machen. So bleibt es beim 4:2-Endstand und wir treten die Heimreise über die Pack an.
Ein positiver Höhepunkt war heute der rote Anhang: knallvoller Auswärtssektor, gelungene Choreo und ein Support, der sich mehr als nur sehen und hören lassen konnte. Die Heimreise wäre mit drei Punkten im Gepäck sicher lustiger gewesen, aber was soll’s. Nach dem Spiel ist vor dem Spiel, und so geht es nächste Woche, wiederum auswärts, gegen den TSV Hartberg.
Wir sehen uns dort… eh klar.
Josef Mündler