Begnügung verhinderte Vergnügung

Der GAK holt mit dem 0:0 gegen die WSG Tirol am Innsbrucker Tivoli den ersten Bundesligapunkt seit 17 Jahren. Augenschmaus war es keiner.

Der römische Kaiser Hadrian errichtete einst in der vor den Toren Roms gelegenen Kleinstadt Tivoli eine prachtvolle Palast- und Gartenanlage mit allerlei Attraktionen – weswegen der Name „Tivoli“ nun als Synonym für Orte des Vergnügens verwendet wird.

Was allerdings in der ersten Halbzeit am Innsbrucker Tivoli, der „Heimstätte“ der eigentlich in Wattens beheimateten WSG Tirol, dargeboten wurde, hatte mit echtem Vergnügen wenig zu tun. Strafraumszenen waren echte Mangelware, nur einmal kam unser GAK in Form von Dennis Dressel, der diesmal statt Marco Perchtold von Beginn an spielte, in Minute 33 nach Ballverlust der Tiroler im eigenen Strafraum zum Abschluss und verschoss knapp.

Ansonsten gab es keine Highlights in Halbzeit 1, sieht man von drei gelben Karten, davon eine gegen Christian Lichtenberger und zwei gegen die Tiroler ab. Die „Hausherren“ hielten den Ball meist in ihren Reihen und begnügten sich damit, die Ballbesitzstatistik zu gewinnen. Und unsere Jungs ließen hinten, wo Marco Gantschnig Lukas Graf ersetzte, rein gar nichts zu. Was ganz offensichtlich war – und das positive Fazit der ersten 45 Minuten darstellte: Die mittlerweile gestandene Bundesligatruppe der WSG hatte richtig Respekt vor unseren Aufsteigern.

In Halbzeit 2 nahm das Spiel dann etwas Fahrt auf, ohne allerdings einer der beiden Mannschaften bzw. deren Anhänger:innen (unsere Auswärtsfans waren deutlich lauter) das Vergnügen eines Tores zu bereiten. Es gab nun mehr Chancen, das Spiel wurde etwas geradliniger, wofür auf unserer Seite auch die vier Einwechselspieler sorgten. Tio Cipot kam in Minute 57 für Lichtenberger, in Minute 72 ersetzten Michael Cheukoua und Atsushi Zaizen Romeo Vucic und Dominik Frieser, in Minute 82 verließ Michael Lang für Jacob Italiano den Platz.

Und es waren die Wechselspieler, die für die größten Chancen des GAK sorgten. Einen schönen Steilpass des auffälligen Cipot kann Wattens-Tormann Adam Stejskal noch knapp vor Cheukoua abfangen (78.), fünf Minuten später versucht es Cipot mit einem Distanzschuss. Und bereits in der Nachspielzeit hatte Cipot das finale Vergnügen am Fuß. Italiano erlief rechts einen Ball noch vor der Cornerlinie und passte flach in Richtung Tor, der von einem Wattens-Verteidiger bedrängte Cipot setzte den Ball aber knapp am Tor vorbei.

„Es hat niemand die Möglichkeiten gehabt, so dominant aufzutreten, dass sie Druck aufbauen können und das Tor noch fallen wird. Dann neutralisierst du dich und willst vom Gedankengang her das Spiel nicht verlieren. Deshalb hat es auch keiner verloren, aber es war auch klar, dass keiner gewinnen wird“, so SKY-Experte Peter Stöger nach Matchende.

Wir holen also auf nicht sehr vergnügliche Art, aber verdient, den ersten Bundesligapunkt seit 5. Mai 2007. Nach einer Niederlage und einem Unentschieden fehlt uns nun beim Bundesliga-Comeback nur noch ein Sieg. Wir sind zuversichtlich, dass uns unsere Jungs dieses Vergnügen am kommenden Samstag beim Heimspiel gegen BW Linz (17 Uhr) bereiten werden.

WE ARE GAK!