GAK 1902 Aktuelles
News / Michael Gaisbacher / Montag 28.04.2025

Chance und Gesicht gewahrt!

Das 0:3 im Gepäck wog ja schwer bei einigen von uns. Sowohl am Feld als auch auf der Tribüne am meisten wohl bei einigen Helden an den Tastaturen. Aber dazu später.  Im innersten Kern hingegen war bereits beim Training am Mittwoch der benötigte Trotz und der Wille sichtbar, eine Antwort auf die erneute deutliche Niederlage gegen Hartberg  zu geben.

Und ja, die Mannschaft war verändert in einiger Hinsicht und vor allem in der Stumspitze. Trainer Feldhofer erfüllt den Wunsch vieler und setzt Tio Cipot statt Maderner als Solospitze ein. Dazu Jano und Lichtenberger vom Start weg und Marco Perchtold als moralische Instanz ebenfalls in der Startelf - und tatsächlich bereits in Minute 6 findet der Ball nach Kopfballstafetten via Cipot (!) ins Tor. Der obligatorische VAR war aber ebenfalls zur Stelle und klaubte uns (leider zurecht) den Treffer. wieder von der Anzeigetafel. Business in red as usual!


Ebenfalls Business as usual ist das Folgende: Donis Avdijaj zirkelt kurz darauf aus gut 25 Metern den Ball vorbei an Kreuzriegler direkt in den Lauf von Prokop der noch, treu begleitet vom interessiert zusehenden Verteidiger, Zeit hat sich den Ball gut vorzubereiten und Goalie Wiegele zu überheben. Die gute Nachricht dabei:  Eigentlich bräuchten wir keinen Videoanalysten, denn diesen Spielzug hätte man sich bereits in der Nachberichterstattung des Hinspiels auf Sklysportaustria ansehen können. Das Tor war ein Abziehbild des 0:2 vom Dienstag, lediglich der Begleitschutz war ein anderer. (Übrigens auch Kreuzriegler neu in der Formation - wohl weil Tikvic etwas unwohl oder so)


Da war es das Murmeltier und grüßte dreckig grinsend. Womit aber das Murmeltier nicht gerechnet hatte war unser Anhang und unsere Elf, denn keines der Teams in Rot wollte sich heute einfach so geschlagen geben. Die Auswärtskurve perfomte voller Energie und Trotz und auch die Mannschaft zeigte sich nicht gewillt sich schon wieder zu ergeben. Tatsächlich wird dieser Widerstand belohnt. Diesmal zirkelt Lichtenberger fast von der Mittellinie auf Cipot der sowohl seinen Bewacher, als auch den Tormann in Gelb aussteigen lässt, den verspringenden Ball bändigt sich ein Verstolpern untersagt und den Ball ins Gehäuse expediert. Das erste Tor aus dem Spiel heraus seit dem 9. März, als Marco Perchtold gegen den Lokalrivalen netzte. (also gut 540 Spielminuten lang her)
Darauf entwickelte sich ein munteres Spiel mit Chancen auf beiden Seiten, wobei das Duo Cipot Lichtenberger bald darauf mit umgekehrten Rollen beinahe für das 1:2 gesorgt hätten. Cipot diszipliniert sich einen langen Ball an der Strafraumgrenze zieht nach rechts und bedient Lichtenberger mustergültig, der aber von rechts heranstürmend den Ball übers Gehäuse schießt.


Der Rest ist schnell erzählt. Der GAK beginnt die zweite Hälfte mit einem Feuerwerk. Leider keinem spielerischen sondern einem pyrotechnischen solchen - und dann entwickelt sich eine Halbzeit in der sich die beiden Mannschaften großteils neutralisierten. Ausnahmen waren ein Schuss von Avdijaj aus dem Strafraum, den Wiegele (einmal mehr) meisterlich parierte und ein Fernschuss von Lichtenberger nach gutem Zuspiel von Fofana gegen Ende auf unserer Seite. Die Hartberger begannen sich wohl bereits mit dem Cupfinale auseinanderzusetzen und unsere Mannen waren mehr darauf erpicht den Punkt ins Trockene (im wahrsten Eine des Wortes - denn der oststeirische Regen war auch nicht ohne an diesem Freitag Abend) zu bringen, als nochmals aufs Ganze zu gehen. Es wird ein Unentschieden, das den Abstiegsapologeten zeigte, dass in der Mannschaft durchaus etwas steckt, aber auch den Optimisten vor Augen führte, dass der Weg noch steinig und nervenaufreibend sein wird.


Wie immer bleibt die Erkenntnis, dass in Krisenzeiten kluge Menschen Lösungen suchen und in der Sache arbeiten, während die anderen beschäftigt sind Schuldige suchen. Das Spiel hat aber gezeigt, dass wir punkten können, dass wir Tor(e) schießen können und der Ligaverbleib in unseren Händen ist. Wir dürfen ihn nur nicht auslassen, fallen lassen mutwillig zur Seite schleudern. Jetzt gilt es zusammenzuhalten bis zur letzten Minuten - etwaige Reaktionen, Erkenntnisse und Verbesserungen können und müssen in der Vorbereitungszeit zur nächsten Saison erfolgen. Jetzt Fokus auf jeden einzelnen Punkt. Punkt.

Michael Gaisbacher
Foto: (c) GEPA pictures

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