Der GAK schlägt Altach auswärts auf eine sprichwörtliche Art.
In diesem Format verfassen unabhängige, ehrenamtliche Autoren Nachbetrachtungen zu den Spielen des GAK 1902 – nach dem Prinzip "von Fans für Fans". Ohne Wahrheitsanspruch spiegeln sie ihre Erlebnisse und Empfindungen des Spieltags wider. Diese externen Beiträge sind daher keinesfalls als offizielle Vereinsstatements zu bewerten.
Laut Sprichwort sind aller guten Dinge drei. Drei, wie die drei Buchstaben in GAK, drei, wie die drei Neuzugänge, mit denen unsere Roten in Altach starteten – und mit denen sie drei Punkte holten.
Es war ein Match, auf das viele Sprichwörter passten. Da wäre mal der Kampf auf Biegen und Brechen, der das Spiel zwischen nicht schwachen Altachern und unserem GAK gut beschreibt. Es ging ordentlich hin und her im „Ländle“, das Match Letzter gegen Vorletzter verdiente sich durchaus das Prädikat sehenswert. Das Glück des Tüchtigen bestimmte Halbzeit 1, denn bei zwei Aluminiumtreffern der Vorarlberger hatten unsere Rotjacken tüchtig Glück, bei zwei tollen Paraden von Neuzugang Florian Wiegele war es ein Glück für uns, einen so tüchtigen Tormann geholt zu haben.
Und dann war da noch Murat Satin, der wohl ganz viele Freistöße geübt haben muss, um so meisterlich zu schießen. In Altach war man schon zum Spottgesang bereit, als Satin in der 25. Minute aus rund 20 Metern antrat, stieg der Ball doch zuerst in Richtung dritter, vierter Rang. Doch das Lachen blieb den Fans dann ganz plötzlich im Halse stecken, denn das Runde bewegte sich auf einmal ganz schnell in Richtung Eckiges und traf dessen Latte. Im wahrsten Sinne: Hochmut kommt vor dem Fall des Balles.
Unsere Roten, angetreten mit drei Neuzugängen in der Startelf (Wiegele, Fofana, Tikvic), spielten gut mit in Halbzeit 1. Vor allem aber lernten sie aus dem Spiel – und so gingen elf Hänschen in die Kabine und elf Hans betraten das Spielfeld wieder. Zum Lernerfolg trugen auch die Einwechslungen von Christian Lichtenberger (für Benny Rosenberger) und Thorsten Schriebl (für Marco Perchtold) bei. Kurios: Es gibt bekanntlich nichts, was es nicht gibt – auch nicht die Auswechslung zweier zur Halbzeit gekommener Spieler in der Endphase. Sowohl Lichtenberger als auch Schriebl wurden wieder ausgewechselt – bei Schriebl war der Grund freilich kein taktischer, sondern leider einer, der dem Sprichwort „Doppelt hält besser“ folgte. War Foul Nummer 1 an ihm schon sehr schmerzhaft, auch für Altachs Neuzugang Alexander Gorgon, der nach VAR-Intervention dafür Rot sah (80.), so tat das zweite Foul in der Nachspielzeit noch mehr weh, musste er das Spielfeld doch auf der Trage liegend verlassen. „Come back stronger“ ist weit mehr als ein frommer Wunsch, den wir an ihn an dieser Stelle richten. Wer Pech im Spiel für unseren GAK hat, bekommt von uns nämlich noch mehr Liebe!
Liebe – nicht nur auf den ersten Blick – musste man aus GAK-Sicht für das 1:0 unserer Roten empfinden. Altach-Schlussmann Stojanovic lief nach langem Fofana-Pass nach dem Motto „Der Weg ist das Ziel, nicht aber der Ball“ aus dem Tor, der wieselflinke Lichtenberger erwischte diesen aber vor dem Goalie und bediente den perfekt gestarteten Daniel Maderner sehenswert. Der traf ins leere Tor – und mitten in unser Herz (61.). Eine großartige Aktion!
Und weil der Ton die Musik macht, wechselte unser GAK die Tonart nicht und spielte weiter gefällig auf. Nach Italiano-Pass vergab Maderner noch aus elf Metern (74.). Nur eine Minute später aber wechselte Italiano vom Passgeber zum Passverwerter und köpfelte eine tolle Satin-Flanke vom Fünfer aus unhaltbar ein. Erstes Pflichtspieltor! Bravo!
15 Minuten noch in der regulären Spielzeit, fünf Minuten später dann auch ein Mann mehr, gut spielend – was sollte da noch passieren? Nun, erstens kommt es anders, zweitens als man denkt – und schon stand es in der Minute 82 nur noch 1:2, nachdem Neuzugang Marlon Mustapha den Ball irgendwie im Tor unterbrachte.
Die Nachspielzeit zog sich dann nicht wie der sprichwörtliche Kaugummi, sondern wie eine Großpackung Kaugummis. Dann der Schlusspfiff – Ende gut, alles gut!
So kann es weitergehen! Wenn uns dann auch noch der nur zum Kurzeinsatz gekommene Laszlo Kleinheisler, der gesperrte Zeteny Jano und Milos Jovicic, sowie der verletzte Tio Cipot wieder zur Verfügung stehen, kann es nur noch besser werden.
Am Sonntag geht es daheim gegen den LASK – am frühen Nachmittag (14.30 Uhr). Der frühe Vogel fängt da hoffentlich den Drei-Punkte-Wurm.
Bei so viel Sprichwörtlichem fehlt noch der schönste Satz: WE ARE GAK!