GAK 1902 Aktuelles
News / Wolfgang Kühnelt / Sonntag 13.04.2025

Die Laterne ist schwarz, nicht rot

Um 18.52 hörte man an diesem Samstag vor Ostern in Graz-Liebenau ein gewaltiges Rumpeln. Es war kein Gewitter, kein Böller und auch kein Unfall. Es war ein großer Stein, der knapp 5.200 Zuseherinnen und Zusehern plus Spielern und Funktionären des GAK vom Herzen fiel. Denn dieses 1:0 gegen Altach war noch weit enger als das ohnehin denkbar knappe Resultat es verrät. Die letzten Minuten dieser umkämpften Partie liefen wie in Zeitlupe und am Ende war da dieses Rumpeln, diese kollektive Freude, die wir in dieser Saison so oft vermisst haben.

Ob die Gsiberger in Schwarz an diesem Samstag wirklich die schlechtere Mannschaft waren, darüber kann man diskutieren. Aber eines ist auch klar: Die Herren in Rot gingen in den Fight, bis die Krämpfe ihre Unterschenkel beutelten. Und noch eines steht außer Zweifel: GAK-Trainer „Ferdl“ Feldhofer hat die Truppe jetzt schon fast dort, wo er sie haben will. Wir stehen hinten weitgehend stabil, haben einen Klasse-Goalie, der für Ruhe sorgt und die entscheidenden Bälle aus dem Kreuzeck fischt. Wir haben zum Beispiel einen Italiano, der viel Speed nach vorne bringt, einen Frieser, der rackert und dabei keine groben Fehler macht. Wir haben auf jeder Position Kicker, die sich diesen Sieg erarbeitet haben. Wir haben Wechselspieler wie Kleinheisler und Lichtenberger, die vorne wie hinten entscheidenden Anteil am Erfolg haben. Und wir haben den „Schwiegerbua“ von Toni Polster, der eiskalt den Elfer verwertete, den ihm Schiedsrichter und VAR auf dem Silbertablett servierten. Danke, Daniel Maderner, das war sehr sehr wichtig.

Oben auf der Pressetribüne waren die Altacher Funktionäre einigermaßen sauer über den Strafstoß und um 18.52 dann deprimiert über das Ergebnis und seine Konsequenzen in der Tabelle. Auf der Website der Vorarlberger findet man im Spielbericht einen Satz, der trotzdem von Respekt und Fairness zeugt: „Insgesamt machte es der GAK gut und verteidigte so gut wie alles weg, was der SCRA initiierte.“

Die Laterne ist nicht mehr rot, sondern zumindest vorläufig schwarz. Ob sie am Ende vielleicht doch die Farben der Klagenfurter oder der Tiroler tragen wird? Das Finale rückt immer näher und wir sind wieder voll im Rennen. Wer immer kann, fährt am kommenden Wochenende über die Pack. Und dann wollen wir ihn wieder plumpsen hören. Den Felsen der Erleichterung.

Wolfgang Kühnelt

Foto: GEPA pictures

DER GRAZER STADTKLUB - gegründet 18.08.1902