GAK 1902 Aktuelles
News / Michael Gaisbacher / Sonntag 07.04.2024

Per aspera ad astra: Der GAK ist unbeirrt am (rauen) Pfad.

Erster Verfolger gegen überlegenen Tabellenführer - schon alleine das Setting sorgt für Brisanz. Wollten die Leobner noch ein Wörtchen mitreden um den Titel, müsste ein Dreier her, will der GAK so schnell wie möglich alles klar machen, wären auch dafür volle Punkte opportun. Zudem durfte der GAK zuhause schon mit Selbstvertrauen und ob der tollen Kulisse überzeugend auftreten. Möchte man meinen.

Nun denn, die Aufstellung war schon einmal ein Fingerzeig, dass Trainer Messner nicht von seinem Grundprinzip abweichen sollte und es dem Betrachter überlassen war, ob man drei Stürmer sah, oder hier nur eine alleinige Einzelspitze im Einsatz war.

Satin, Lichtenberger und Maderner waren die Offensivabteilung, der Rest der Truppe war wohl eher für die Absicherung nach hinten gedacht, auch wenn Benny Rosenberger durchaus bekannt für energisch Durchbrüche und erfolgreiche Schüsse aus der Distanz wäre und auch Schriebl durchaus nach vorne zu gefallen weiß.

Fakt: Wir spielten das System Messner, das uns zu respektablem Abstand an die Tabellenspitze geführt hat, auch wenn es nicht allen gefällt.

Für Stirnrunzeln sorgte auch die Absenz von Offensivquirrl Cheukoua, der einerseits aus Räson nicht am Blankett stand und andererseits leicht angeschlagen, also ohnehin nicht ganz fit war.
Halten wir aber fest: Unter Messner/Elsneg gab es bis dato keine Allüren, keine Unruhe im Verein und keine öffentlichkeitswirksame Duelle in Medien, Foren oder sonstigen Monaden unseres Fußballvereins.
Sie haben sich diesbezüglich unser Vertrauen im Umgang mit Spielern verdient.

Ja und dann ging es auch schon los: Wetter super, Kulisse fast ganz super und unser Spiel gefällig. Die ersten 10 Minuten gehören uns und dem System Messner. Unsere Feldüberlegenheit führt in Minute 6 zu einem Kopfball von Rosenberger aus aussichtsreicher Position. Satin brachte den Ball gut von halb rechts in den Strafraum, wo aber Benny zuwenig Druck auf den Ball bekommt und der routinierte Wiegele im Tor der Leobner den Ball trocken fängt. Kaum zwei Minuten später ist es wieder Satin der von rechts gefährlich in den Strafraum flankt, der Ball jedoch für Maderner nicht wirklich zu verarbeiten ist.
Dann allerdings gewannen die Leobner etwas mehr Spielanteile und orientierten sich stärker nach vorne. Trotzdem dauerte es bis zur 21. Minute bis Leoben zum ersten Eckball und auch resultierend daraus zum ersten Torschuss kamen. Kapitän Niko Pichler erinnerte die 7.000 Roten im Stadion daran, dass hier nicht irgendwer gegen uns spielte, sondern der erste Verfolger mit sehenswerter Cupbilanz. Sein Schuss von der Strafraumgrenze streifte nur knapp über die Querlatte. Man war gewarnt.
Einige Minuten darauf spielten sich das Leobner Ensemble durch unser Mittelfeld und schickten Winfried Amoah in den Strafraum, wo dieser bedrängt aber doch an den Ball kam und aufs kurze Ecke ballerte, wo allerdings unsere Nummer 1, Jakob Meierhofer kein Problem mit dem Schuss hatte.

Nun sortierte sich unsere Elf wieder besser und unsere Vorstöße wurden wieder konkreter. So nahm sich in Minuter 32 Rosenberger ein Herz und schoss platziert und scharf ins linke Eck, doch Wiegele war einmal mehr am Posten und beim Pfosten, um den Ball zu parieren. Überhaupt fiel auf, dass die (seit Donnerstag) Jancker-Truppe kaum Bälle leichtfertig verlor oder unvorsichtig is Out laufen ließ. Die Mannschaft ließ in Ordnung, Disziplin und vor allem im Umgang mit dem Ball viel Klasse erkennen. Trotzdem hatten wir die Partie gut im Griff, auch wenn die Feldüberlegenheit nicht so deutlich ausgefallen war, wie sich das viele so wünschten.
Dann die Minute 37, in der die Mannschaft wieder einmal den Beweis antrat, dass wir nicht aus Zufall und Unvermögen, geduldig und trocken im defensiven Mittelfeld nichts anbrennen lassen. Aus besagtem defensiven Mittelfeld heraus befördert ein Verteidiger von uns den Ball per Kopf nach vor, wo er über zwei Stationen zu Satin gelangt, der unwiderstehlich zum Strafraum vordringt und den Ball für Dani Maderner mustergültig auflegt. Dieser zeigt wieder seine Goalgetter-Qualitäten und nahm sich die Zeit, die es brauchte den Tormann auszuspielen, elegant einzunetzen und den zwölften Treffer der Saison zu feiern.
Das System Messer hatte zugeschlagen und wir sind voran. So ging es in die Pause. Die Stimmung passte.

Nach der Pause tat unsere Elf etwas, was logisch ist, aber nicht immer das Optimalste. Man zog sich zurück, wollte auf die Cup-Müdigkeit der Leobner warten, um dann im Konter den Sack zuzumachen. Chancen dazu hätten es zwar gegeben, aber je öfter diese nicht genutzt wurden oder die Spielzüge nicht zu Ende gespielt werden konnten, desto verkrampfter wurde das Spiel. Mehrmals in diesem Spiel fand sich Maderner mutterseelenallein weit weg vom gegnerischen Strafraum, dafür von drei Spielern attackiert.

Überraschenderweise war von der Cup-Müdigkeit der Leobner wenig zu spüren, trotz hoher Temperaturen und intensiver Spielweise auf beiden Seiten, erhöhten die Leobner ab der 80. Minute den Druck. So kam der Ausgleich in Minute 85 gar nicht so überraschend. Moritz Heinrich durfte aus gut 25 Metern mit ein paar Körpertäuschungen in unseren Strafraum tänzeln und Meierhofer mit platziertem Schuss keine Chance lassen.

Was dann kam war natürlich pure Psychologie. Die Mannschaft in Grün bekam die dritte Luft und war für einige Minuten dem Siegestor näher als wir. So war niemand im Stadion böse, als der Schiri nach der Nachspielzeit abpfiff und sich die Fans nach dem Schock durch den Ausgleich wieder sortieren konnten. Denn bei allem momentanen Ärger und der Enttäuschung musste man sagen, dass der GAK seine Aufgabe erfüllt hatte, den Verfolger Nummer 1 auf Distanz gehalten hat und aus 2 Topspielen der letzten Runden 4 Punkte geholt hat. Mission accomplished, den Vektor beibehalten und in diesem Durchgang noch nie verloren, 4 Siege, 3 Unentschieden und auch in der Frühjahrstabelle überzeugend. Wir kommen mit jeder Runde dem großen Ziel näher. Auf rauen Wegen zu den Sternen.

DER GRAZER STADTKLUB - gegründet 18.08.1902