Der GAK schießt vor den Augen von Toni Polster fünf Tore gegen Stripfing. Da könnten bei ihm Erinnerungen wach geworden sein …
Er ließ es in Simmering, bei der Wiener Austria, in Turin, in Sevilla, bei Logrones, bei Rayo Vallecano, in Köln, in Mönchengladbach und (nur ein bisschen) in Salzburg „polstern“, der Anton „Toni“ Polster. Beim Match gegen den SV Stripfing/Weiden auf dem FAC-Platz schaute die heimische Stürmer-Legende seinem (Stief-)Schwiegersohn Daniel Maderner auf die Beine.
Gut möglich, dass bei „Toni Polster Fußballgott“ – so feierte ihn die Kölner Kurve einst – da Erinnerungen an einstige Mitspieler bei der Wiener Austria aufkamen. Denn was der GAK da gegen Stripfing ablieferte, war ähnlich souverän wie die Austria in den 80er-Jahren. Da konnten auch beherzt aufspielende Stripfinger, die zwei wunderschöne Tore erzielten und nie aufgaben, nicht das Schwelgen in Erinnerungen verderben.
Etwa an Felix Gasselich, den Edeltechniker, der es sogar zu Ajax Amsterdam schaffte. Nicht erst seit seinem „Ferserltor“ zuhause gegen die Admira wissen wir (und Fußballösterreich), welch feiner Techniker Lenn Jastremski ist. Das bewies er auch wieder beim – wunderschön herausgespielten – 2:1-Führungstreffer in der 32. Minute. Vorbereitet in bester Herbert-Prohaska-Manier von Christian Lichtenberger via Traumpass.
Davor schlug es freilich erst einmal im GAK-Tor ein. Christoph Nicht, der ansonsten wie einst Friedrich „Friedl“ Koncilia hielt, war machtlos gegen einen tollen Schuss von Dario Kreiker (25.). Doch schon zwei Minuten später war es Daniel Maderner, der entscheidend am Ausgleich mitwirkte. Sein scharfer Schuss von rechts wurde von Tormann Kilian Kretschmer auf die Beine von Verteidiger Stefan Rakowitz abgewehrt, der ungewollt einnetzte.
Auch beim 3:1, welches wiederum nur zwei Minuten später fiel, lieferte Maderner den Assist – seine gefühlvolle Flanke verwertete Jastremski zum „Doppelpack“. An wen Polster da dann wohl dachte?
Der GAK hatte in dieser ersten Halbzeit aber noch nicht genug. Daniel Maderner, dieser moderne Tibor Nyilasi mit Bart, machte da dann sein Tor – wieder nach toll herausgespielter Vorarbeit und nach Pass von Felix Holzhacker. Für seine defensive und offensive Leistung gegen Stripfing muss sich der Ex-Rapidler ein „Wie einst Robert Sara“ gefallen lassen. Er wird es verkraften ...
Nach der Pause schalteten unsere Roten einen Gang zurück, Stripfing erzielte noch einmal ein sehenswertes Tor (57., Enis Safin). Das war aber noch nicht der Schlusspunkt: Für den sorgte nämlich Thomas Schiestl in Minute 66 mit einem wunderbaren Schuss vom Sechzehner. Schiestl kam selten in der Startformation zum Einsatz, erzielte aber dennoch – wie einst Alfred Drabits – seine Tore (4 bislang).
Fazit: Ein überzeugender GAK lässt uns weiter feiern und schießt erstmals in dieser Saison fünf Tore. Die Stripfinger verdienen sich für ihre Leistung und das Spalierstehen vor dem Anpfiff unseren Respekt.
Und: Toni Polster sollte von uns eine Saisonkarte bekommen.
WE ARE GAK!