GAK 1902 Aktuelles
News / Dieter Demmelmair / Mittwoch 30.09.2020

GAK gewinnt in Lafnitz: Heil gesucht, Fink gefunden

Der GAK suchte in Lafnitz sein Heil in der Offensive - und das mit Erfolg. Und dank einer ganz besonderen Verbindung. 

Marco Heil ist, trotz elendigem Verletzungspech, definitv einer jener Spieler, die sich in die Geschichtsbücher des GAK 1902 geschossen haben. Der jetzige Lebring-Kicker ist uns Roten noch immer mehr als gut gesonnen - das zeigt seine Facebook-Seite, auf der als Arbeitgeber noch immer "GAK 1902" angegeben ist. "Ich fiebere natürlich bei jedem Match mit", verrät "Heili" am Tag nach dem 1:0-Sieg gegen und in Lafnitz seines/unseres GAK. 

Klar, dass er sich über den Auswärtssieg mächtig gefreut hat. Aber eben nicht nur, weil er ein Roter ist und seinen Roten die Daumen drückt, sondern ganz speziell wegen unserem und für unseren Siegtorschützen. Denn Neuzugang Thomas Fink, von Sportdirektor Alfred Gert von den Mattersburg Amateuren an die Mur geholt, war es, der in der 75. Minute einen Abpraller zum Siegtor verwertete. Marco Heil kennt Fink bereits seit dessen frühester Kindheit. "Er kommt ja aus Anger, so wie ich, und wuchs direkt neben dem Fußballplatz auf." Und in Anger gibt eben eine Familie fußballerisch den Ton an - die Familie Heil. Michael Heil, der Vater von Marco und Jürgen, der bei Hartberg in der Bundesliga spielt, war nach seiner aktiven Karriere lange Trainer in Anger - aber das ist noch nicht alles: "Meine Mama war Jugendleiterin dort, meine Tante Schriftführerin und mein Opa Obmann", verriet uns Marco einst in einem Interview.

Vater Michael Heil kickte dazumal mit Vater Fink in der Landesliga, "auch ein Onkel von Thomas kickte damals mit den beiden", so Marco. Besagter Onkel, Harald Fink, wiederum war mit einer Tante von Marco Heil verheiratet, ist Taufpatesowohl  von Thomas Fink als auch von Marco Heil und nun sportlicher Leiter in Anger. Klar, dass der sechs Jahre ältere Marco mit dem kleinen Thomas öfters ein paar Bälle hin- und herschoss. Daraus entstand eine Freundschaft fürs Leben.

"Wir haben da einen Fußballer-Freundeskreis, da sind neben dem Thomas auch mein Bruder Jürgen, die beiden Weiz-Kicker Lukas Strobl und Roman Hasenhütl sowie Lukas Gabbichler vom TSV Hartberg dabei! Der Thomas ist einfach ein echt lieber Kerl - ich mag ihn sehr!"

Durchaus sehr zu mögen war auch das, was unser GAK über weite Strecken in Lafnitz ablieferte. Coach Gernot Plassnegger überraschte mit einer Aufstellungsvariante, die auf den ersten Blick nicht unbedingt den Schluss zuließ, dass unsere Roten ein Offensivfeuerwerk abfackeln können würden. Statt wie zuletzt Peter Zubak agierte Martin Harrer, der ja eher der Fraktion "offensives Mittelfeld" angehört, von Beginn an als Stürmer. Peter Kozissnik begann hinten statt Josef Weberbauer und statt Dominik Hackinger begann Philipp Schellnegger von Beginn an.

Die Befürchtungen mancher Fans wurden aber bald zerstreut. Die erste Chance in einem sehr gefälligen Spiel hatten allerdings die Lafnitzer in Minute 4 - doch da tat Christoph Nicht das, was er bei jedem Schuss auf sein Tor in den nächsten 90 Minuten (inkl. Nachspielzeit) auch tat: Er wehrte glänzend und sicher ab - Top-Leistung!

Gleich darauf aber die erste von einigen GAK-Chancen - Philipp Schellneggers Heber nach flott vorgetragenem Konter verfehlte aber leider das Tor. Dieses verfehlte Martin Harrer nach butterweicher Kozissnik-Flanke in Minute 23 zwar nicht, sein Kopfball wurde aber leider von Verteidiger Stefan Umjenovic auf der Linie abgewehrt. Harrer war extrem motiviert, lief fiel, sorgte immer wieder für gefährliche Aktionen. Fast wie ein gelernter Stürmer ...

Ganz gefährlich auch - aus Lafnitzer Sicht - war, was unser sehr engagierter Kapitän Marco Perchtold nur vier Minuten später machte: Sein Freistoß aus rund 25 Metern ging leider nur ans Lattenkreuz. Es ging weiter munter hin und her, der GAK kombinierte gut, schwächte sich aber immer wieder mal durch vermeidbare Eigenfehler.

Die ersten Minuten der 2. Halbzeit gehörten dann Lafnitz, Christoph Kröpfls Schuss verfehlte in der 54. Minute nur knapp das GAK-Tor. Ein Weckruf für unsere Roten, die wieder in die Gänge kamen. In der 59. Minute scheiterte erst Slobodan Mihajlovic aus kurzer und dann Philipp Schellnegger aus weiter Distanz. 

In der 75. Minute war es aber soweit: Gerald Nutz trieb den Ball schnell nach vorne, bediente Martin Harrer ideal, dessen Schuss konnte Lafnitz-Goalie Andreas Zingl noch kurz abwehren, gegen den Abstauber von Thomas Fink war er dann freilich machtlos.

Danach ging es mit GAK-Übergewicht weiter hin und her - in der Schlussphase, in der auch Peter Tschernegg (für Schellnegger), Dominik Hackinger (für Mihaijlovic) und Didi Elsneg (für Harrer) für frischen Wind sorgten, kam der GAK noch einmal zu einer glücklichen Mega-Chance: Ein abgerissener Nutz-Flankenball aus dem Mittelfeld übersprang Goalie Zingl, statt das Tor zu besuchen klopfte er aber nur an der Latte an.

Fazit: Der GAK suchte auswärts sein(en) Heil in der Offensive - und fand es/ihn in Form von Thomas Fink. Und allen seinen Kollegen, die gestern tollen Einsatz und sehr gute Spielzüge zeigten. Ein bisschen Luft nach oben bleibt aber dennoch, gerade bei der Chancenverwertung.  

2 Heimspiele, 0 Punkte, 2 Auswärtsspiele, 6 Punkte - die bisherige Meisterschaftsbilanz. Gut, dass es am Freitag nach Liefering geht. Nach der Länderspielpause, am 23. 10., wird dann wieder daheim (gegen Amstetten) gekickt. Vielleicht sollte da der Rat eines Fans auf Facebook befolgt werden: "Setzt die Kicker doch am Matchtag mittags in den Bus und fahrt mit ihnen ein paar Stunden durch die Gegend - dann glauben sie, dass sie auswärts spielen ..."

Aber ganz egal, ob unsere Roten auswärts oder daheim spielen: Coach Gernot Plassnegger ortet auf jeden Fall das, was ein wesentlicher Erfolgsgarant sein kann: "Die Mannschaft hat eine sehr gute Mentalität!"   

WE ARE GAK - ob auswärts oder daheim! 

(Foto: GEPA)

 

 

  

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