GAK 1902 Aktuelles
News / Wolfgang Gruber / Dienstag 12.04.2022

Aus der weiten Welt

Fußballer aus allen Kontinenten der Erde liefen für den GAK auf – die meisten Legionäre kommen freilich aus dem ehemaligen Jugoslawien und den Nachfolgestaaten des Vielvölkerstaates vom Balkan. Ein Überblick mit dem Fokus auf zwei tragische Schicksale zu Beginn.

Am 17. Mai 1992 wird Zelimir Vidovic, ethnischer Serbe, in Sarajewo bei einer Hilfsaktion für (durch eine Bombenexplosion in der Nähe seiner Wohnung) verwundete Zivilisten von serbischen Soldaten verschleppt, getötet und später in einem Massengrab verscharrt. Vier Jahre später findet man seine sterblichen Überreste – eine DNA-Analyse bringt dann die traurige Gewissheit über sein Schicksal. Am 5. Juni 2004 erhält Vidovic von seinem langjährigen Verein, dem FK Sarajewo, ein Ehrenbegräbnis. Sein Sarg war mit einem Dress mit der Nummer 2 bedeckt. Er hinterläßt seine Frau Borjana und seine Töchter Dajna und Majna.

Vidovic wird am 17. November 1953 in der bosnischen Hauptstadt geboren, beginnt seine fußballerische Karriere zunächst bei Bosna Sarajewo, ehe er 1974 zum FK wechselt, für den er 241 Mal aufläuft und dabei 16 Tore schießt. Er kommt auf zwei Teameinsätze (Debüt am 1. Februar 1977 gegen Mexiko) und spielte sechs Mal im UEFA-Cup. Am 23. Mai 1983 steht der elegante Spieler mit seinem Team gegen Dynamo Zagreb im jugoslawischen Pokalfinale. Vidovic war beim FK Sarajewo ein Star und auch seine Zeit beim GAK wurde in seiner Heimat genau verfolgt.

Bis 1983 bleibt „Keli“ dem Klub treu, ehe der damals 30jährige die Chance bekommt, im Westen zu spielen. Union Wels unter Trainer Milan Miklavic versucht in der Saison 1983/84 die österreichische Bundesliga aufzumischen, was aber gründlich misslingt. Der Verein schlittert in die Insolvenz und so landet Vidovic zunächst einmal leihweise beim GAK. Bis zum Sommer 1989 – sein letztes Spiel war am 4. Juni dieses Jahre bei einem 2:0-Heimsieg gegen VSE St. Pölten – bleibt er bei den Rotjacken, um dann seine Karriere zu beenden und als Trainer zu arbeiten (FK Novi Grad, FK Dobrinja). Insgesamt lief er 167 Mal für die Athletiker auf und traf dabei 16 Mal. Gleich bei seinem ersten Match am 10. März 1984 erzielte er beim 2:1 gegen den Wr. Sportclub in der 6. Minute sein erstes Tor (weitere Treffer: Mario Zuenelli bzw. Alfred Riedl).

Gaststudenten, Fronturlauber & ein waschechter Dortmunder

Ähnlich tragisch endet knapp 65 Jahre zuvor das Leben des ersten ausländischen Fußballers im Dress des GAK. Dimiter Zwetkoff kommt 1920 nach Graz, um an der Technischen Hochschule zu studieren. Er schließt sich dem GAK an und spielt bis 1926 für die Roten. Der Bulgare wird mit dem Klub drei Mal steirischer Meister und nimmt unter anderem an der Italienreise zum Jahreswechsel 1924/25 teil. Am 9. April 1926 wird seine Abmeldung vom Hauptausschuss bestätigt. Er geht nach Beendigung seines Studiums zurück in seine Heimat, organisiert aber für seine Freunde in Graz noch eine Balkanreise mit. Anfang 1927 stirbt Zwetkoff dann überraschend an den Folgen einer Lungenentzündung. Seine alten Kameraden gedenken ihm in einer Trauerminute wenige Tage später.

Vor dem zweiten Weltkrieg gibt es dann noch mit Zoltan Pasquan vom „Primorje“ aus Laibach/Ljubljana – quasi in Nachfolge von Zwetkoff – sowie den beiden Zagreber Offensivspielern Mirko Radamirovic (Gradjanski) und Hans Roth (HASK/Hravtski Akademski Sportklub) drei Spieler aus Jugoslawien. Auch sie kommen überwiegend zu Studienzwecken nach Graz.

Während des zweiten Weltkriegs waren es dann überwiegend Fronturlauber oder so genannte „Volksdeutsche“, die die Mannschaft verstärkten bzw. auffüllten, dazu zählten schon sehr früh die Marburger Spieler Tschebull, Koren und Gutensohn oder Ottokar Gasteiger. Der später nach Kanada ausgewanderte Verteidiger stieg mit Rotjacken 1951 in die Staatsliga A auf. Ein Topspieler in dieser Periode war auch Kamka von Ferencvaros Budapest, der unter anderem beim ersten

Meisterschaftsderby nach dem Krieg, einem 1:1 am GAK-Platz vor mehr 3.000 Zuschauern, spielte. Mit den Spielern Schuster (Stuttgart bzw. Karlsruhe) und Westphal (Köln) kommen auch zwei Westdeutsche kriegsbedingt in die Körösistraße.

erster legionaer zwetkoff
Der erste Legionär des GAK, Dimiter Zwetkoff (stehend, 5. von links) am Mannschaftsfoto 1926. Weiter rechts vom Bulgaren sieht man Rudi Hiden © Sammlung GAK 1902

Durch einen Verwandtenbesuch verschlägt es 1949 Erich Sajko in die grüne Mark. Bereits mit 17 Jahren steht der waschechte Dortmunder in der Kampfmannschaft seines Heimatvereins Arminia Marten. Dort spielte er in der Gauliga beispielsweise gegen Schalke 04, Bochum oder den BVB. Einen Wechsel in die Oberliga West nach Kriegsende verhindert sein Verein allerdings. In Österreich schließt er sich zunächst dem ASK Mürzzuschlag an. Von Kapfenberg wechselt der vielseitige Kämpfer schließlich dann 1953 in die Körösistraße, absolviert 143 Staatsliga-Spiele und erzielt dabei 15 Tore. Er bleibt bis 1962 bei den Rotjacken, ehe er dann – in einem damals nicht ganz unüblichen Tauschgeschäft – zum Stadtrivalen transferiert wird. Erst 1978 bestreitet er als 53jähriger sein letztes Punktspiel als Spielertrainer für Vorau. 2004 stirbt Sajko in seiner Wahlheimat Mürzzuschlag.

Weniger Glück mit Spielern aus Deutschland gab es dann in der unmittelbaren Folge. Unter Adi Pinter wechselte in der Saison 1987/88 dann mit Dieter Schatzschneider eine Legende von Hannover 96 nach Graz. In 27 Spielen gab es allerdings nur 4 Tore, dafür blühte neben ihm mit Ralph Hasenhüttl ein Stürmer neuer Generation auf. Auch Klaus Augenthaler zählte in seiner Ära auf eine Reihe von Landsleuten, wie Thomas Radlspeck, Marco Grimm, Andreas Golombek oder Torhüter Tomas Tomic.

Er kommt doch auch aus Deutschland, kam aber vom LUV zum GAK: Jonas Koch schoss in der Unterliga-Saison 2015/16 in seinen 24 Spielen für die Rotjacken stolze 19 Tore. Nach der erfolgreichen Saison – es war der dritte Aufstieg von sechs en suite – verließ uns der Stürmer wieder in Richtung seiner Heimat.

Stars, Exoten & Eintagsfliegen

Bela Subosits kommt 1957 noch als Ungarn-Flüchtling zum GAK, bevor ab den 1960ern die unzähligen Spieler aus (dem ehemaligen) Jugoslawien – dann als „echte“ Legionäre – mit großer regelmäßig in den Kaderlisten auftauchten, wie beispielweise die Weltklasse-Kicker Bernhard Vukas (1963 – 65, 23 Spiele) oder Milan Zekovic, der beim GAK auch als Trainer tätig war. In diesen Jahren beginnender Hegemonie jugoslawischer Spieler gab es aber noch zwei Ausnahmeerscheinungen in der Körösistraße:

Eine der schillerndsten Figuren im roten Dress war sicher der ägyptische Starfußballer Saleh Selim, in der Saison 1962/63 für ein halbes Jahr beim GAK. Der spätere Präsident des El Ahly Sporting Club verstarb 2002. Knapp 45 Jahre später kommt 2007 mit Wael Riad, durch die Kooperation mit dem GAK, wieder ein Spieler von El Ahly nach Graz und spielt in der Zeit fünf Mal für die Rotjacken.

Knapp zwei Jahre nach Selim ist Antonio Paulinho (eigentlich: Antonio Paulo de Sousa) der erste brasilianische Legionär des GAK. Er absolviert im Frühjahr 1965 insgesamt 15 Spiele und erzielt dabei ein Tor. Der am 12. September 1937 in Rio de Janeiro geborene Spieler kommt Ende 1962 zur Vienna und kehrt im Sommer 1965 wieder zurück nach Wien. Erst nach der Jahrtausendwende sollte man wieder südamerikanisches Flair beim GAK erleben. In der Zweitliga-Saison 2018/19 gibt es mit Luca Barbosa und Richard Willian (einem Kooperationsspieler vom LASK) sogar kurzzeitig zwei Brasilianer im Kader. In der Regionalliga-Saison 2008/09 steht Gerardo Seoane aus Uruguay unter Vertrag.

Der Begriff „Star“ würde eigentlich auch für den 2020 verstorbenen Niederländer Barry Hulshoff gelten. Er sollte, nachdem er seine aktive Karriere eigentlich schon beendet hatte (und im Management mitarbeitete), bei den noch anstehenden Europacupspielen in der Saison 1982/83 für defensive Stabilität sorgen, was aber völlig floppte. In der Saison 2001/02 kommt der Belgier Daniel Kimoni auf magere drei Einsätze – aber trotzdem mit einschneidenden Folgen: die Vertragsauflösung und der wenig professionelle Umgang der damaligen Klubleitung mit den rechtlichen Folgen ist eine der Ursachen für den Untergang des Klubs in weiterer Folge.

Ein waschechter Dortmunder
Ein waschechter Dortmunder wird am Ende zum echten Steirer: Erich Sajko (rechts) im vollen Einsatz am alten GAK-Platz © Marko/Sammlung W. Pennitz/Wiener-Pucher/GAK 1902

Zu Exoten zählen auch der Luxemburger Jean Hardt (1962/63, 8 Einsätze), Gordon Igesund aus Südafrika in der Herbstsaison 1980 oder Richard Cory Hastings (Kanada, 2002/03, 9 Einsätze). Igesund schaffte seinen Durchbruch dann bei Admira Wacker mit 25 Toren in 76 Spielen bis 1984. In der letzten Bundesligasaison konnte sich weder der Südkoreaner Byung Joon Noh in seinen 8 Spielen und 3 Toren, noch der, zwischen 2001 und 2003 unter Vertrag stehende, isländische Internationale Stefan Gislason durchsetzen. Der Israeli Reuven Oved wird 2012 mit dem GAK Regionalliga-Meister.

Mit dem Geburtsort Adelaide und einer Entfernung von mehr als 15.000 km ist Ross Aloisi (1999 – 2001, 24 Spiele) der am weitesten von Graz entfernt geborene Spieler, der jemals für den GAK aufgelaufen ist. Er spielte zunächst in der australischen Liga, ehe er 1997 nach Europa kam. Nach seinen Stationen in der Schweiz, Frankreich, Österreich und Italien kehrte Aloisi 2003 in seine Heimat zurück. Bevor er 2010 seine Karriere beendete und Trainer wurde, war er kurzzeitig noch in Malaysia (Selangor FC) tätig.

Rund um die Jahrtausendwende kommt auch eine größere Anzahl afrikanischer Spieler zu den Athletikern, wie beispielsweise Benedict Akwuegbu von 1998 bis 2003 (mit einer Unterbrechung 2002). Er ist der einzige „rote“ Medaillengewinner bei einem Fußballgroßereignis. Mit Nigeria wurde er beim Afrikacup 2000 Dritter. Für die Rotjacken schoss er in 120 Spielen 38 Tore. Die Gambier Pa Saikou Kujabi (56 Einsätze zwischen 2004 und 2007) und Cessay Bunabass (2013 – 15, 25 Spiele) liefen ebenfalls für den GAK auf. Der Unterschied: Kujabi in der Bundesliga und Bunabass im steirischen Unterhaus. Bunabass kam als Flüchtling nach Graz und steht mit der Neugründungsmannschaft in der 1. Klasse und der Gebietsliga am Feld. Kujabi mauserte sich in seinen drei Grazer Jahren zum Publikumsliebling und wechselte nach dem Zwangsabstieg zunächst nach Ried, dann nach Deutschland und auf die britischen Inseln.

Weitere Ausrufezeichen setzten unter anderem Europameister und 81er-Cupsieger Josef „Joschi“ Moder aus der Slowakei oder Libor Sionko (Tschechien), der nach der Meistersaison 2003/04 nicht mehr gehalten werden konnte. Ihn zog es nach seinem Engagement bei Austria Wien noch zu den Glasgow Rangers und zum FC Kopenhagen. Jaroslav Jedynak (Polen) erzielte von 1985 bis 1987 in 50 Spielen 19 Tore, dazu auch welche auf der Fernosttournee 1987. Cristian Tomas Ciorcasan (Rumänien) war in der Zeit von 2015 bis 2018 in 44 Spielen für den GAK im steirischen Unterhaus im Einsatz. Stellvertretend für Spieler aus Skandinavien sei der Däne Niels Sörensen erwähnt, der von 1978 bis 1980 für die Athletiker in der Bundesliga auflief und im Mittelfeld die Fäden zog.

Der Balkan als großes Spielerreservoir

Über Jahrzehnte waren es vor allem Legionäre aus dem ehemaligen Jugoslawien, die den GAK prägten. Es ist in diesem Rahmen unmöglich, auch nur annähernd allen Spielern gerecht zu werden, deshalb sollen einige Schlaglichter ohne Anspruch auf Vollständigkeit genügen: Wer erinnert sich nicht an den Freistoß-“Bomber“ und späteren slowenischen Teamchef, Matjaz Kek oder Igor Pamic, den „Bullen von Pula“, der immer wieder für wichtige Tore verantwortlich war (beispielsweise im Cupfinale 2000 oder bei Derbys ...)

Die Reihe der Torhüter – neben „Jahrhundertspieler“ Savo Ekmecic (1977 – 85, 269 Spiele, Rekordlegionär, Cupsieger 1981) – ist auch schon mehr als beachtlich: beispielsweise „Doktor“ Eugen Ravnic, der in der Winterpause 1962/63 vom FC Rijeka für den, beim Skifahren verletzten Erich Welk engagiert wird. In der Saison 1964/65 kommt er als Leihspieler zum GSC. Bis Ende der Saison 1965/66 absolviert er dann insgesamt 41 Spiele für die Rotjacken. Zu diesem Kreis zählt auch Zoran Misic (63 Einsätze von 1969 bis 1972) oder, der 2016 zu früh verstorbene, Goran Zivanovic (1988 – 90). Misic, der auch in den Niederlanden bei Twente Enschede spielte, „verursacht“ übrigens bei einem Ligaspiel in Wattens eines der kuriosesten Tore in der österreichischen Fußballgeschichte. Es war aber kein klassischer Tormannfehler, der unmittelbar nach der Pause passierte – der Torhüter war schlichtweg noch in der Kabine und hat sich die Schuhe zugebunden, als das Spiel wieder angepfiffen wird ...

Der Verteidiger Girgio Grubisic kommt zwischen 1969 und 1971 auf 53, der, in Rovinj geborene und vom WAC nach Graz gewechselte Angelo Devescovi (1984 – 88) auf 109 Spiele. In den 1990ern gehören Defensivspieler wie Stojadin Rajkovic, Zeljko Vukovic, Boban Dmitrovic oder Stipe Brnas zu Stammkräften der Roten.

Wael Riad und Tuomas Uusimäki
Zwei Legionäre im Frühjahr 2007 beim Training in Weinzödl: der Ägypter Wael Riad und Tuomas Uusimäki (Finnland) © GEPA

Längstdienender Legionär ist bis dato der slowenische Nationalspieler Ales Ceh, der von 1993 bis 2003 in 303 Spielen für die Rotjacken auflief, davon 230 in der 1. Liga. Mit ihm gelang 1995 der zweite Wiederaufstieg. Er wurde 2000 und 2002 jeweils Cup- und Supercupsieger und war auch 1996 beim Comeback im Europacup – als Inter Mailand wankte – dabei ...

Damir Muzek absolvierte bis 1998 insgesamt 117 Spiele für den GAK und war ebenso wie Ceh ein entscheidender Faktor für den Wiederaufstieg. Er wechselte im Sommer 1994 von Austria Salzburg nach Graz. Die Mozartstädter waren gerade österreichischer Meister geworden und standen im UEFA-Cup-Finale – Muzek war im ersten Finalspiel gegen Inter Mailand am Feld. Auch die 2004er-Double-Mannschaft ist gespickt mit großartigen Ballkünstlern vom Balkan: „Zaubermaus“ Mario Bazina (2001 – 06, 103 Spiele, 43 Tore), Anfield-Legende Mario Tokic (2001 – 05), Samir Muratovic oder Nikola Milinkovic.

Neben Boris Ekmescic, 1990 und 1992 mit 7 Toren in 22 Spielen, spielten beispielsweise der Verteidiger Ivica Vladimir (1991/92, 22 Spiele, 3 Tore) und Mittelfeldmann Kazimir Vulic (1992 – 94, 29 Einsätze, 12 Tore) nach dem Erstligaabstieg in der Körösistraße. In den ersten beiden Regionalliga-Saisonen laufen der bosnische Verteidiger Drazen Savic 24 Mal oder in der Folge Matej Snofl (2009 – 11, 36 Spiele) für die Athletiker auf. Der Slowene Luka Kiric spielte 2018 und 2019 in drei unterschiedlichen Spielklassen für die Rotjacken, nämlich in der Landesliga, Regionalliga Mitte und der 2. Liga. Unvergessen bleibt sein 2:1-Siegestor im Cupviertelfinale 2019 gegen Austria Wien.

Auch von den Spielern aus Ex-Jugoslawien blieben einige nur kurz beim GAK, beispielsweise der mazedonische Angreifer Vitomir Markovic (1965/66, 6 Spiele, 1 Tor), Miklos Orsag (1978/79, 4 Einsätze, 1 Tor), der 1995 bereits 45jährig verstorbene Stürmer von Partizan Belgrad, Pavle Grubjesic (Saison 1981/82, 7 Spiele) oder 1989/90 Verteidiger Ivica Kalinic mit mageren sieben Einsätzen. Zeljko Milinovic oder Rade Djokic waren, ebenfalls nur eine Spielzeit bei den Rotjacken. Der serbische Verteidiger Bojan Bjelotomic kommt in der Regionalliga-Saison 2011/12 auf gerade einmal zwei Einsätze, sein slowenischer Kollege Ivan Simurina auf einen mehr ...

Die Trainer

Auch auf der Bank nahmen Übungsleiter ohne österreichischen Pass Platz. Bereits 1912/13 war es ein „gewisser F. Baum“ aus England. Er war gleichzeitig Direktor des Edison-Theaters (Union-Kino), dass schräg gegenüber vom „Annenhof" in der Annenstraße lag. Dann dauert es aber bis 1957, bis mit dem Ungarn Janos Szep, wieder ein ausländischer Trainer übernimmt. Er führt die Mannschaft in seinen ersten beiden Saisonen auf den 5. bzw. 7. Platz und 1959 ins Cup-Semifinale. Nach einem zehnten Endrang wird er aber nach der Saison 1959/60 abgelöst.

Mit Juan (Janos) Schwanner steht in der Saison 1962/63 ein weiterer Trainer ungarischer Abstammung an der Linie. Danach folgen mit Milan Zekovic (1964) und Vlado Simunic (1969/70) erstmals Jugoslawen. „Tschik“ Cajkowski liefert 1981 in der Nachfolge von Vaclav Halama nur ein Kurz-Gastspiel ab. Der tschechische Cupsiegermacher trainiert die Rotjacken dann nochmals in der Spielzeit 1988/89. Seine erste, so erfolgreiche Amtszeit beginnt im November 1978.

Anfang der 1990er sitzen in der 2. Divison mit Klublegende Savo Ekmecic (1990 – 92) sowie dem Slowenen Milan Miklavic (1992/93) wieder zwei Übungsleiter aus der südöstlichen Nachbarschaft auf der Trainerbank, eher mit dem Deutschen Hans-Ulrich Thomale (1993 – 96) der Erfolg – sprich der Wiederaufstieg ins Oberhaus – in die Körösistraße zurückkehrt. Der Serbe Ljupko Petrovic erlangt 1996 traurige Berühmtheit durch die "Watschenaffäre" mit Boban Dmitovic. Ab 1997 übernimmt dann wieder ein deutscher Übungsleiter in Person des Weltmeisters von 1990, Klaus Augenthaler, das Amt und erreicht in seinen ersten beiden Saisonen jeweils den 3. Platz. Im März 2000 wechselt „Auge“ dann zum 1. FC Nürnberg. Der erste Deutsche auf dem Trainerstuhl des GAK ist übrigens Hans Hipp in der Saison 1974/75 – er drohte aber, jedenfalls nach Ansicht der damaligen Klubverantwortlichen, an der Mission „sofortiger Wiederaufstieg“ zu scheitern und wird schließlich durch Hermann Stessl ersetzt, dem die Rückkehr ins Oberhaus dann auch gelingt.

Seine letzte Trainerstation führt den Holländer Thijs Libregts von Oktober 2001 bis August 2002 zu den Athletikern. Er führt die Mannschaft zum dritten Cup- bzw. zweiten Supercupsieg und wird dann von Walter Schachner abgelöst. In der letzten Erstligasaison gelingt dem Dänen Lars Sondergard zwar – sportlich – der Klassenerhalt, am Ende steht aber der Lizenzentzug und der Zwangsabstieg in die dritte Spielklasse.

In der Regionalliga von 2007 und 2012 übernehmen mit den beiden Ex-Spielern Stojadin Rajkovic und Ales Ceh sowie Ante Simundza teilweise wieder Trainer aus den südöstlichen Nachbarländern die sportliche Verantwortung. Ales Ceh gelingt 2012 der Regionalliga-Titel. Mit einem Aufstieg und einer Rückkehr in den Profifußball wurde es aus bekannten Gründen dann allerdings nichts ...

Fotos: © Fischer/Sammlung GAK 1902, Marko/Sammlung W. Pennitz/Wiener-Pucher/GAK 1902, Fischer/Sammlung Wiener-Pucher/GAK 1902, GEPA – Titelfoto: Der Luxemburger Jean Hardt (links) und der 16fache jugoslawische Internationale Milan Zekovic (rechts) als Neuerwerbungen im März 1963, in der Mitte Ersatztorhüter Franz Geurtz © Fischer/Sammlung GAK 1902

Hinweis: aus redaktionellen Gründen konnten nicht alle Spielernamen genannt werden, auch die Anzahl der Spiele kann, je nach Quelle, variieren – Stand: 2022

Zum Abschluss noch bewegte Bilder von Zelimir "Keli" Vidovic bei einer Last-Minute-Derby-Niederlage am 22. Juli 1986:

Fotos

DER GRAZER STADTKLUB - gegründet 18.08.1902