Ein Ereignis und drei Perspektiven – ein ehemaliger Spieler, der Sohn des Cupsieger-Trainers und GAK-Fans erinnern sich, nicht nur, an den bis dahin größten Tag des Klubs und des steirischen Fußballs, aber auch an einen besonderen Zeitabschnitt für den Verein.
Ewald Ratschnig, der „Kurbler“ im GAK-Mittelfeld und einer der Cuphelden von 1981, spielte beim 0:1 im ersten Finalspiel in Salzburg durch, saß im Heimspiel wegen (bzw. trotz) einer Erkrankung auf der Ersatzbank und kam erst zu Beginn der Nachspielzeit für den völlig ausgepumpten Paul Bajlitz zum Einsatz.
Der Trainer habe ihn immer wieder gefragt, wie lange er durchhalten würde: „Ich habe darauf gesagt: 'Kein Problem, ich halte immer durch!'“ Zum schon verstorbenen Goldtorschützen Alfred Riedl meint Ratschnig schmunzelnd, dass „er [Riedl] eben nur einen linken Fuß“ gehabt hätte und ein „sehr netter Kerl“ gewesen sei.
Der Sieg sei natürlich ausgiebig gefeiert worden, es gab einen Empfang bei Landeshauptmann Josef Krainer jun., später dann noch einen – allerdings verregneten – Kutschenkorso durch die Herrengasse mit einem anschließenden Empfang im Grazer Rathaus. Außerdem hat die Mannschaft noch standesgemäß im Restaurant Posthorn in der Brockmanngasse gefeiert.
Trainer Halama sei ein sehr strenger und korrekter Trainer gewesen („Die tschechische Dogge“), für die Spieler hätte mit seiner Amtsübernahme „eine neue Welt begonnen“. Er erinnert sich an ein Trainingslager in Schieleiten, wo trotz Schneemassen bis zu vier Mal pro Tag trainiert worden sei. Halama sei es nun einmal gewohnt gewesen, mit Profis zu arbeiten. Er selbst bezeichnet sich als Kämpfer, der nur durch hartes Training in der damaligen Mannschaft konkurrenzfähig war. Mit dem Rückkehrer Sepp Stering, Josef Moder oder Libero und Kapitän Erwin Hohenwarter waren hochbegabte Fußballer im Kader, dafür musste er umso mehr laufen und kämpfen.
Ewald Ratschnig mit dem Pokal beim Kutschenkorso (© Foto Fischer/Sammlung GAK 1902)
Insgesamt spielte Ewald Ratschnig 97 Partien für den GAK und erzielte dabei acht Tore, davon wurde eines sogar zum „Tor des Monats“ im September 1980 gewählt. Darauf ist der Knittelfelder besonders stolz, weil er ja sowieso nicht so viele Tore geschossen hätte und diese Prämierung seinerzeit neu gewesen sei: „Es war das zweite überhaupt“ – und das erste für den GAK! Eine besondere Erinnerung ist auch der erste Hallentitel beim weihnachtlichen Turnier der „Kleinen Zeitung“ 1979 mit einem 2:1-Finalsieg gegen den FK Sarajewo. Insgesamt sei es eine „wunderschöne Zeit“ gewesen!
Nach dem Cupsieg führte der Trainerwechsel von „Tschik“ Cajkowski zu August Starek zum Abgang im Laufe der Saison 1981/82: „Ich bin am Gustl Starek gescheitert“. Ratschnig hatte noch einen laufenden Vertrag und wurde zum Kapfenberger SV verliehen, verletzte sich aber bei einem Spiel gegen Flavia Solva so schwer, dass er ein Jahr kein Fußball mehr spielen konnte.
Zum verpassten Vizemeistertitel 1980 erinnert sich Ratschnig daran, dass einige Kollegen („ohne Namen zu nennen“) schon mit gepackten Koffern für den Urlaubsflug ab Schwechat nach Wien gekommen waren. Bei der Vienna spielte in der Frühjahrssaison 1980 übrigens, der auf Leihbasis vom FC Barcelona nach Österreich zurückgekehrte, Hans Krankl – was laut Ratschnig viele gar nicht wissen würden und auch in Krankls Biographie nicht erwähnt würde.
Nach einer 2:0-Pausenführung sahen die Roten schon wie die Sieger aus und konnten sogar noch dem zwischenzeitigen Ausgleich kontern, ehe Krankl – der in der Pause noch die GAK-Spieler aufgezogen hatte – in der 66. Minute den abermaligen Ausgleich erzielte und Helmut Kroiss kurz vor Schluß dann die 3:4-Niederlage perfekt gemacht hat. Am Ende blieb dem „Roten Ballett“ nur der undankbare vierte Platz und damit auch keine UEFA-Cup-Qualifikation.
Der Murtaler lobt die Kameradschaft innerhalb der damaligen Mannschaft (auch die Spielerfrauen hätten sich gut verstanden), die über gemeinsame Schiurlaube bis in die Gegenwart durch jährliche Treffen bzw. das regelmäßige Kartenspiel (bis Ende 2019 im Posthorn bei „Bubi“ Scholz) mit den alten Kollegen (u. a. Erich Marko, Karl Philipp) andauert und gepflegt wird. Die jährlichen Treffen werden übrigens von Ex-Trainer Gustl Starek organisiert, der darauf besteht, dass der „Indianer“ (so Stareks Spitzname für Ratschnig), trotz der seinerzeitigen Querelen, immer mit dabei ist.
Ewald Ratschnig kramt in seinen Erinnerungen an die Zeit beim GAK
Nach Ende seiner Karriere war der Landesbeamte jahrzehntelang Trainer (u. a. in Frohnleiten und Gratkorn). Seine beide Söhne spielen auch wettkampfmäßig Fußball, einen davon trainierte er auch. Der Enkel hat gerade bei den GAK-Juniors angefangen, die eine gute Ausbildung machen würden. Zum neuen Verein ist das Verhältnis zwar distanziert, aber hin und wieder besucht er mit alten Kollegen, wie Gottfried Lamprecht, noch ein Spiel der „neuen“ Athletiker.
Der zweite Protagonist unserer kleinen Rückschau ist Daniel Halama, Sohn des 2017 verstorbenen Erfolgstrainers Vaclav Halama und im internationalen Sportevent-Business tätig. Er lebt in Köln und steht uns in seinem Büro für ein Gespräch zur Verfügung:
„Ich habe meiner Mutter den Fußballnachmittag versaut“
Lieber Herr Halama, welche Erinnerungen haben Sie selbst an das Cupfinale in Graz?
(lacht) Ich habe meiner Mama höchstwahrscheinlich den Fußballnachmittag versaut oder den ersten großen Erfolg ihres Mannes, meines Vaters. Der kleine Daniel [damals 3 Jahre alt, Anm.] fand das alles langweilig in Liebenau und in der Halbzeit haben ich wohl so stark gequängelt, dass sich meine Mutter mit dem Kinderwagen auf den Heimweg gemacht hat.
Die Zeit 1988/89 haben Sie dann ja schon viel konkreter miterlebt - was geht Ihnen dazu durch den Kopf?
Ich war in der Zeit in Köln in der Schule und sehr viel in den Ferien in Graz, die manchmal auch ein bißchen ausgeweitet waren. In der zweiten Amtszeit meines Vaters kamen auch viele Erinnerung an 1981 bei mir erst auf, sodass ich rückblickend gemerkt habe, was ich damals nicht wahrgenommen habe: es war ein riesengroßer Erfolg für den Verein, aber auch für die ganze Region. Es war ja auch der erste nationale Titel vor dem Erzrivalen Sturm. [...] Diesen Titel hat Graz meinem Vater nie vergessen – positiv gesprochen! Die Menschen in Graz, dass waren zum einen die eingefleischten GAK-Anhänger, es war aber auch Grazer und selbst Sturm-Fans.
Wenn ich daran denke, dass ich 1997 mit meinem Vater bei der Eröffnung des neuen Liebenauer Stadions war – der GAK hat, glaube ich, eine richtige „Klatsche“ bekommen [das erste Derby im neuen Stadion ging 0:4 verloren, Anm.] – und wir nachher mit der Straßenbahn zum Hauptplatz gefahren und dann Sturm-Fans meinen Vater ansprechen und sagen: „Mit Ihnen wäre das nicht passiert“ – ein viel größeres Kompliment gibt es dann auch nicht mehr. Das hat mir dann im Nachgang auch gezeigt, dass 1981 etwas ganz Besonderes war. Graz war immer wie „nach Hause kommen“ Und auf die zweite Amtszeit zurückzukommen: Mein Vater hat immer gesagt, wir gehen jetzt zurück nach Hause. Graz war in der Zeit immer ein Stückchen „nach Hause kommen“. Wir haben uns sehr wohl gefühlt, weil mein Vater eben eine sehr gute erste Amtszeit und noch viele Bekannte hatte. […]
Ihr Vater galt auch als sehr strenger Trainer?
Mein Vater hatte in Augsburg Marx Merkel als Lehrmeister, es ging bei ihm in eine ähnliche Richtung (schmunzelt). Training mit Medizinbällen war standardisiert. Aber am Ende muss man sagen: der Erfolg hat ihm Recht gegeben. […] Er war sicher ein sehr strenger und fordender Trainer.
Sportlich war die zweite Amtszeit im Rückblick etwas durchwachsen …
… ja, es war eine durchwachsene Saison, auf der anderen Seite ist der GAK im Oberen Playoff gewesen, Sturm ist im Mittleren Playoff gelandet. Auch da gingen damals die Meinungen auseinander. Der eine oder andere hat gesagt, es war ein Erfolg, andere haben gesagt, es war eine durchwachsene Saison. Aber man hat vielleicht auch mehr erwartet, wenn man einen Trainer Halama zurück nach Graz holt.
Daniel Halama, der Sohn des Cupsieger-Trainers Vaclav Halama
Und selbst wenn man auf die erste Amtszeit zurückblickt, sich die Presseartikel zwei, drei Monate vor dem Cupfinale anschaut, da war auch nicht alles Sonnenschein. Weil auch damals hat man in Graz gedacht, man könnte Meister oder Vizemeister werden [der GAK war bis kurz vor Ende der Herbstsaison Tabellenführer, Anm.]. Da ist immer das Thema „Anspruch und Wirklichkeit“ aufgekommen. […] 1980 ist da so eine Euphorie aufgekommen, die dann 1981 wieder verschwunden war. Und dann wurde der Druck von allen Seiten größer, war mein Vater vielleicht unzufrieden. Ich habe ein Interview mit Kürschner [Hofrat DI Anton Kürschner, GAK-Obmann 1976 – 86, Anm.] nachgelesen, in dem er sinngemäß sagt: „Wir müssen überlegen, wie wir weitermachen“. Obwohl dieses Dreieck Kasper [Heribert Kasper, GAK-Fußballpräsident 1977 – 80, später Ehrenpräsident, Anm.] – Kürschner – Halama ziemlich gut funktioniert hat. Mein Vater hat im Nachgang immer wieder gesagt, ohne diese Konstellation wäre in Graz Vieles nicht möglich gewesen. […] Mein Vater ist nach den ersten drei Jahren in Graz etwas müder geworden, Dinge spielten sich ein. Gleichzeitig hat er mit seiner ersten „richtigen“ Trainerstation gleich einen Punkt gesetzt und hatte dann andere Optionen, als dauerhaft in Graz zu bleiben. Das hat sicherlich auch in die Überlegungen mit hineingespielt. […]
„Sport war sein Leben“
Wie würden Sie Ihren Vater beschreiben?
Er war immer sehr zielstrebig, sehr ehrgeizig, auch sich selbst gegenüber. Für mich war er sehr weltoffen, er hat sich überall sehr gut zurecht gefunden. […] Ich habe ihn als sehr großzügigen und hilfsbereiten Menschen wahrgenommen – privat, aber auch außerhalb der Familie. Sport war sein Leben, dazu hat er es noch geschafft, erfolgreich zu sein.
Welche Beziehung haben Sie heute zum GAK bzw. zu Graz?
Nicht mehr so eine intensive wie früher. Zum einen ist Graz 900 km von Köln entfernt und zum anderen ist es halt der Lauf der Zeit. Es ist niemand mehr aus der damaligen Zeit im Amt. Der Verein hat in der Zwischenzeit auch ganz andere Probleme gehabt, als irgendwie Kontakte zu pflegen. […] Mein Vater hat bis zum Schluß Kontakt gehabt nach Graz […] 2016 war er selbst noch einmal in Graz [bei der Cupsiegerehrung in Weinzödl, Anm.], auch wenn er damals schon sehr krank war, was nicht viele wußten. […]
Anspannung vor dem Spiel: Trainer Halama, ORF-Reporter Robert Seeger und der verletzte Werner Maier (© Foto Fischer/Sammlung GAK 1902)
Wenn in der Familie über Graz gesprochen wird, dann hat uns Graz viel gegeben. Graz wird immer in positiver Erinnerung für uns bleiben. Im Wohnzimmer meiner Eltern hängt heute noch der Kupferstich, den die Spieler als Geschenk von der Stadt Graz erhalten und meinem Vater zum Abschied überreicht haben. Die Verbindung zu Graz ist immer irgendwo da.
Was wünschen Sie dem GAK?
Dem GAK kann man nur wünschen, dass er bald wieder in ersten österreichischen Liga ist und wieder an die alten Erfolge anknüpft. Damit wäre schon viel gewonnen. Aber es ist ein langer, weiter Weg und man muss sagen. der neue GAK hat von ganz unten angefangen und hat sich in sich in den ersten Jahren da wahnsinnig gut herauskatapultiert. Aber von Jahr zu Jahr oder von Liga zu Liga merkt man auch, es wird schwieriger, nach oben zu kommen.
Lieber Herr Halama, herzlichen Dank für das Gespräch und Alles Gute!
Auch für die GAK-Anhängerschaft war der erste Cuptitel natürlich ein einschneidendes Erlebnis, zumal parallel der Stadtrivale in der Meisterschaft bis ganz zum Schluß auch ernsthaft um den ersten Profititel kämpfte – letztlich behielten aber die Rotjacken die Nase vorne und können sich so dieses Attribut anheften.
Helmut Staudinger, damals als 9jähriger beim Finalspiel live dabei, berichtet davon:
„Die Saisonen 1979/80, 1980/81 und 1981/82 sind mir noch sehr präsent. Ich war damals 9 Jahre, spielte in der U10 des GAK, durfte öfters als Balljunge im weiten Liebenauer Oval auflaufen, meine Mutter musste mir eine Savo-Hose nähen und ich sammelte Matchberichte von der Süd-Ost Tagespost.
Diese Saisonen reichten von Abstiegskampf über Cupsieg bis zum dritten Tabellenplatz. Der Cuptitel war mehr als verdient, schlug man doch den späteren Meister Austria, Rapid und Innsbruck. Das 2. Endspiel in Graz fand vor nur rund 6.000 Zuschauern statt, eine enttäuschende Kulisse im großen Betonoval, viele glaubten nicht, nach der Niederlage im 1. Spiel, an den GAK. Das Endspiel war Nebenschauplatz, die Stadt fokussierte sich eher auf den Stadtrivalen, der sich schon als Meister wähnte.
Das Spiel hätte sich mehr Zuschauer verdient, hatte sportlich alles zu bieten. Stering egalisierte per Elfmeter gleich am Anfang den Rückstand, dann wurde unser tschechischer Europameister
„Joschi“ Moder nach einer Stunde ausgeschlossen, bevor Riedl uns in der 106 Minute erlöste. Ich besuchte mit meinem Vater das Finale, die Ehrenrunde war für mich Pflicht, ich lief der Spielertraube mit Pokal nach und durfte diesen in den Händen meines späteren Trainers, des damaligen Jugendleiters, Alfred Kutschera von nächster Nähe bestaunen.
Die Mannschaft hatte Klasse, Jahrhundertspieler Ekmecic, der im Laufe der Saison Gurkerlkönig Gasselich weit vor seinem Tor mit einer solchen beglückte, Routiniers wie Hohenwarter, Stering, Europameister Moder, Alfred Riedl, aber auch damals noch junge Spieler wie Gamauf, Pigel und der legendäre „Zutzi“ Zuenelli. Vergessen sollte man nicht Wenzel Halama, der später auch mit der Austria große Erfolge feierte. Der GAK schrieb steirische Sportgeschichte, wurde erster steirischer Titelträger, der wahre Wert des Erreichten wurde erst der breiten Öffentlichkeit zwei Wochen später klar, als der Stadtrivale zu Hause den sicher geglaubten Meistertitel verspielte und unser Jahrhundertspieler dies sofort im Spiel gegen den Meister Austria feierte ...“
Stefan Weinberger erinnert sich an die Zeit um 1981 und die Folgen so:
„Mitgekriegt habe ich den Cuptitel natürlich schon, aber als 9jähriger GAK-Knofel war ich mangels familiärer Vorbelastung nicht direkt involviert. Es war schon aufregend, weil es ja der erste steirische Titel war, aber das war es auch schon für mich wieder. GAK-Fan war ich allerdings schon vorher, weil in Andritz damals die Roten sowieso in der Mehrheit waren und Sturmfans laut meiner Mutter sowieso Proleten seien. Ich hatte als Volksschüler zwar keine Ahnung, was ein Prolet ist, aber irgendwie hat das nicht so toll geklungen, wie meine Mutter das ausgesprochen hat. Der Cupsieg hat das dann verfestigt, und ab Adi Pinter und der Kinderkarte für die Fantribüne in der Körösistraße war es dann restlos um mich geschehen ...“
Der damalige Vizebürgermeister Franz Hasiba und der spätere GAK-Jahrhundertspieler und Rekordtorhüter Savo Ekmecic mit dem Pokal am Grazer Hauptplatz – beobachtet von Mario Zuenelli (links) und Erich Marko (© Foto Fischer/Sammlung GAK 1902)
„Die Angst, die beim GAK beim letztlich erfolgreichen Rückspiel in Liebenau umging“, so GAK-Fan Heinz Köberl, der die damalige Situation für uns Revue passieren läßt, „drehte sich um die pfeilschnellen Gerd Schildt und Perlak versus unserer relativ "behäbigen" Abwehrspieler rund um Erwin Hohenwarter. Auch vorne war Bajlitz eher der langsamen Sorte zuzurechnen. Wir hatten uns nicht viele Chancen ausgerechnet, da Salzburg Ende der 70er damals definitiv unser Angstgegner war. Diese Spiele waren extrem schwer zu tippen. Die Salzburger waren zwar am Tabellenende, aber jeder wußte: unter ihrem Wert.
Ein Monat vor dem Cupfinale waren wir in Salzburg mit 1:4 ziemlich untergegangen, um uns direkt in Graz mit 3:0 zu revanchieren. Diese Rache bleibt auch unvergessen. Und so war es dann auch sinngemäß im Cup: Auswärts verloren und letztlich nach Torregel gewonnen. Das Spiel war von Anfang an wie erwartet ruppig. Dann auch noch Starek als potentieller Skandaltrainer ... Es war gut, dass der damals mit Abstand beste Schiri in Österreich das Spiel pfiff. Stering haute gleich zu Beginn einen Elfer gegen den gefürchteten Fuchs Rettensteiner rein.
Die Hölle war aber los, als Joschi Moder ausgeschlossen wurde. Da war auch das halbleere Stadion am Kochen. Es war echt keiner, der nicht irgendwas unter der Gürtellinie geflucht hat. Später gabs eine Gelbe gegen Salzburg, wo wir natürlich auch alle Rot sehen wollten. "Wiana Schiaba" passte da nicht dazu.
Die Nachspielzeit gehörte aber uns. Halama war schon clever. Holte den Rackerer Ratschnig für Stabilität und Leo Weiss für die schnellen Stiche noch rein. Die Minuten, als Riedl es klar machte bis zur Zeitschinderei am Schluß bleiben für ewig in Erinnerung. Ich war zarte 13 und beim Heimfahren hatte ich auch noch einen Patschen am Radl. Fast die ganzen 10 km nach Hause hatschen. War an dem Tag natürlich egal …“, so Köberl.
Und weiter: „Starek konnte für die Salzburger Veilchen in der Meisterschaft erst im letzten Spiel den Klassenerhalt sichern. Deren Nichtabsiteg stand im Schatten des Titelverlusts für Sturm in der letzten Runde. An jenem Tag, der vielleicht spannendsten Titelentscheidung der Bundesliga, in der wir, ehrlich gesagt, sportlich blamabel bei den Wiener Veilchen mit 1:6 untergingen und sich Savo vor Freude in Favoriten bei der Nachricht über das 4:1 der Grünen gegen Sturm auf die Querlatte hängte. Das alles war der Juni 1981. Im gleichen Jahr kam dann übrigens direkt Starek zum GAK, weil Halama nach München gegangen war [und Halamas direkter Nachfolger „Tschick“ Cajkowski entlassen wurde, Anm.].
Es war ein typischer mannschaftlich erkämpfter Cup-Erfolg, aber auch ein typischer Erfolg eines guten Trainers, der an diesem Tag alles richtig machte.“