GAK 1902 Aktuelles
News / Redaktion / Sonntag 17.06.2018

Danke, Stefan Kammerhofer - oder: Herzlich willkommen, Stefan Kammerhofer!

Stefan Kammerhofer verlässt den GAK 1902 als Spieler. Seinem Klub bleibt er aber trotzdem treu: Als neuer Trainer der Kampfmannschaft II.

Es gibt Momente im Fußball, die man nicht so schnell vergisst. Als Fan, als Funktionär, als Trainer und ganz besonders als Spieler, wenn man mittendrin ist. Einer dieser Momente für Stefan Kammerhofer war bestimmt das Spiel in Großklein am 22. Oktober 2016. Stefan ist nicht nur gebürtiger Großkleiner und Lehrer an der dortigen NMS, an diesem Tag spielte er mit seinem GAK in seinem Heimatort. Es war ein echter Fight, den die Roten dort beim 4:2-Sieg zeigten, spielten Kammerhofer und Co. die letzte halbe Stunde nach Platzverweisen doch gleich mit zwei Mann weniger. Vor allem für „Kammi“ ein emotionaler Tag, war doch seine ganze Schule im Großkleiner Stadion anwesend, die ihn nach dem Match auch gebührend feierte.

Ein anderer unvergesslicher Moment wird für Stefan Kammerhofer wohl auch der 1. Mai 2018 bleiben. Der GAK führte im Steirer-Cup in Thal bereits 2:0, zur Pause kam Stefan als einer von vier Wechselspielern neu aufs Feld. Nur wenige Minuten später musste er mit dem Rettungswagen wieder runter. Sein ehemaliger GAK-Kollege Ramaz Shakarishvili traf Kammerhofer bei einem Zweikampf so unglücklich, dass er sich mehrere Brüche im Bein zuzog.

Es sollte leider das letzte Spiel von unserem „Kammi“ für seinen GAK sein. Stefan Kammerhofer wird in Zukunft nicht mehr im roten Dress auflaufen können. Daher blicken wir zurück und erinnern uns lieber an die tollen, schönen und aufregenden Momente, wie in Großklein.

Über Heimschuh und Großklein kam der junge Stefan Kammerhofer bereits mit 14 Jahren zum GAK. Nach der Akademie und einem Jahr bei Flavia Solva gab Kammerhofer im August 2010 sein Kampfmannschafts-Debüt für den GAK und hatte sofort einen Stammplatz in der Innenverteidigung. Auch wenn ihm eine weitere Regionalliga-Saison verwehrt blieb: Von 2010 bis 2012 absolvierte „Kammi“ bereits 50 Spiele im roten Dress in der dritten Liga, dazu die beiden Relegationsspiele gegen Hartberg. In dieser Zeit erzielte Kammerhofer zwei Tore, das letzte Spiel des „alten“ GAK gegen den LASK verpasste er aufgrund einer Rotsperre.

Genau fünf Jahre nach seinem Debüt gab Stefan sein Comeback in Rot: In der Unterliga kehrte er zu seinem Verein zurück. Erneut spielte er sich sofort in die Stammelf und die Herzen der Fans. „Die Unterliga ist nur eine Momentaufnahme“, sagte er damals zum Saisonstart. Wie Recht er doch hatte: 72 Meisterschaftsspiele später, in denen er sich für den GAK die Kickschuhe zerriss, stehen drei Aufstiege mit Kammerhofer als Abwehrchef zu Buche.

Viele Tore schoss „Kammi“ auch da nie. Manch einer, auch Stefan selbst, war überrascht von seinem Tor im Stile eines Offensivkünstlers im Testspiel gegen Austria Salzburg. Aber der Verteidiger hatte alles drauf, machte seine zwei Meisterschaftstreffer in den letzten drei Jahren mit dem Kopf und dem Fuß - und eigentlich gehörte ihm auch der denkwürdige Treffer zum 2:1 gegen Voitsberg, den er mit der Schulter irgendwie ins Tor lenkte.

Vor allem, und das war noch viel wichtiger, war Stefan einer der Hauptgaranten, dass der GAK 1902 in den drei Saisonen mit ihm immer die mit Abstand stärkste Defensive der Liga stellte. Auch hinten wusste „Kammi“, wie er Kopf, Fuß, Schulter und seinen ganzen Körper einsetzte. Seinen ganzen Körper haute er immer wieder für seinen GAK in die Schlacht. In der Vorsaison etwa spielte er gleich in drei Steirer-Cup-Spielen über 120 Minuten durch.

„Am wichtigsten ist, dass ich verletzungsfrei bleibe, alles andere folgt dahinter“, sagte Stefan Kammerhofer auch, als er zum GAK zurückkam. Leider erwischte das Verletzungspech ausgerechnet einen hochsympathischen Menschen, der immer das Team voranstellte und alles dafür gab.

Was nun aber folgt, ist eine erfreuliche Geschichte: Stefan wird dem GAK an der Seitenlinie erhalten bleiben. Er übernimmt ab sofort das Traineramt unserer zweiten Kampfmannschaft und wird sich vieler junger Spieler annehmen, denen er ebenso zum Sprung in die Regionnalliga verhelfen will. Es könnte keinen Geeigneteren geben als den 28-jährigen Jungpapa: Kammerhofer besitzt bereits die UEFA B-Lizenz und war bislang Jugendtrainer im LAZ Leibnitz. Seine Mannschaft der NMS Großklein coachte er heuer bereits in Viertelfinale der steirischen Schülerliga. Kammerhofer war in Weinzödl schon regelmäßiger Gast bei den Heimspielen der „Zweier“, ab Montag wird er die Mannschaft noch besser kennenlernen: Die KM II trainiert noch eine Woche unter ihm und wird dabei viele neue, junge Gesichter dabei haben.

Vielleicht ist ja schon der ein oder andere dabei, über den wir in einigen Jahren ähnliche Zeilen schreiben wie über Stefan Kammerhofer. Der rotes Blut in seinen Adern hat, der vier Mal mit dem GAK Meister wurde, der sein Team als Kapitän am Feld anführte, der für seine Farben alles gab, bis es nicht mehr ging. Zumindest körperlich. Wir bedauern es zutiefst, unseren „Kammi“ nicht mehr am Platz im roten Dress anfeuern zu können, freuen uns aber bereits darauf, ihn bei seiner Aufgabe neben dem Platz zu sehen. Wo er ganz sicher wieder alles für den GAK geben wird.

DANKE, KAPITÄN KAMMERHOFER! und: HERZLICH WILLKOMMEN, TRAINER KAMMERHOFER!

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