Unsere Sportredaktion hat unseren neuen Innenverteidiger Stefan Kammerhofer - Neuzugang vom SC Kalsdorf (Regionalliga Mitte) - interviewt:
Stefan, was war ausschlaggebend dafür, dass du wieder zum GAK zurückgekommen bist?
Mit dem Gedanken habe ich schon immer gespielt. Jetzt kommt erleichternd hinzu, dass ich in einem Jahr mit dem Studium fertig bin und mit Trainer Plassnegger gesprochen habe. Dieses Gespräch war so positiv, dass klar war, dass ich wieder zurückkommen würde.
Was hat er denn gesagt, was dich im Endeffekt von einem Wechsel überzeugt hat?
Die Art und Weise, wie er sich das Spiel des Vereins vorstellt, zudem weiß er ganz genau, was er haben will und wie etwas funktionieren soll. Mir imponiert seine ganze Persönlichkeit.
Du warst bereits in unseren Regionalligazeiten ein wichtiger Teil des Vereins. Welche Erinnerungen hast du daran?
Da fallen mir natürlich als erstes die Fans ein, denn es war immer etwas Besonderes, vor so vielen Leuten zu spielen. Das Relegationsspiel gegen Hartberg vor 15.000 Menschen war unglaublich. Das Rückspiel, wo wir 3:0 verloren haben und ausgeschieden sind war dafür der bitterste Moment. So nah lagen die beiden Extreme beieinander.
Wie ist es dir ergangen als du realisiert hast, dass nicht nur deine Zeit beim GAK vorbei ist, sondern der Klub als Ganzes nicht mehr sein wird?
Das war eine extrem schwierige Zeit für mich. Ich war mir sicher, dass uns der Aufstieg gelingen würde und ich hatte alles daran gesetzt. Ich musste mich dann selbst ganz neu orientieren – was studiere ich? Wo arbeite ich? Nach einem halben Jahr habe ich das für mich passende Studium gefunden und dann ging es wieder bergauf.
Hast du noch Kontakt zu deinen alten Kollegen, Vorständen, Trainern deiner Regionalligazeit beim GAK?
Vereinzelt treffe ich mich noch mit Leuten zum Essen, aber das klingt leider immer mehr ab. Ein Mannschaftsessen werden wir aber sicher wieder mal einführen.
Als der GAK einst als GAC wieder reanimiert wurde, hattest du schon am Anfang überlegt, wieder zu uns zurückzukehren?
Mit Heinz Karner hatte ich schon im Winter nach der ersten Herbstsaison gesprochen, da fehlte nicht mehr viel zur Unterschrift. Ich habe mich im Endeffekt aber doch dazu entschieden in Kalsdorf zu bleiben bzw. dem Heinz gesagt, dass sie mich auch nicht weglassen würden. Nach der Erfüllung des Vertrags war es für mich aber klar, dass ich wieder für die Roten auflaufen werde.
Sportlich ist es für dich aber schon ein Abstieg. Immerhin von der Regionalliga in die Unterliga.
Das würde ich nicht so sagen, denn es wird beim GAK unglaublich professionell gearbeitet. Die Unterliga ist außerdem nur eine Momentaufnahme, wir haben ja viel mehr vor.
Welches Ziel verfolgst du heuer mit dem GAK in Meisterschaft und Steirercup?
Am Wichtigsten wäre, dass ich verletzungsfrei bleibe – alles andere folgt dahinter. Ich ordne natürlich alles dem großen Ziel Meistertitel unter und im Steirercup kann man ohnehin nur von Spiel zu Spiel schauen. Natürlich wäre es lässig, wenn wir auch den gewinnen könnten.
In der dritten Runde könntet ihr gegen deinen Ex-Verein Kalsdorf spielen.
Wirklich? Wenn wir die rausschmeißen könnten, das wäre natürlich lässig. (lacht)
Wie weit hast du dich mit der Unterliga beschäftigt? Wo werden die Unterschiede zwischen dem GAK und den restlichen Vereinen liegen?
So weit habe ich das noch nicht verfolgt, ich beschäftige mich eher mit uns. Ich weiß, dass wir genug Qualität haben, um aufzusteigen.
Wo liegen für dich die Unterschiede zwischen deinem ex-Klub Kalsdorf und dem GAK?
Natürlich ist zwischen Regionalliga und Unterliga ein Unterschied, aber über die Qualität des GAK brauchen wir nicht diskutieren, die ist definitiv vorhanden. In Kalsdorf spielen halt viele routinierte Spieler, da wird wenig Jugendarbeit gemacht – hier ist es genau umgekehrt. Der GAK arbeitet hauptsächlich mit Talenten und füllt den Kader mit ein paar Routiniers auf. Das Umfeld und die Trainingsbedingungen sind beim GAK aber top.
Wahrscheinlich wirst du bei Kalsdorf aber mehr trainiert haben als jetzt beim GAK?
Ganz im Gegenteil – wir trainieren hier öfter. Das lässt sich auch mit dem Studium vereinbaren. Da ist auch der Trainer sehr kulant, weil er mir schon im Vorfeld sagte, dass ich gerne auch mal ein oder zwei Tage frei haben kann, wenn es für mich notwendig ist. Wenn wir samstags spielen, trainieren wir davor viermal. Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag.
Was studierst du eigentlich genau, welche Hobbys hast du?
Ich studiere Mathe und Sport für die NMS auf der Pädagogischen Hochschule. Ich bin zudem gerade dabei einen Tauchkurs zu machen, spiele auch viel Tennis, Squash und Volleyball.
Wo siehst du deine Stärken, wo deine Schwächen?
Ich glaube, dass ich sehr Kopfball- und Zweikampfstark bin, die Schwächen liegen bei mir wohl noch in der Kommunikation. Ich sollte etwas mehr Verantwortung übernehmen, vor allem hier in der jungen Mannschaft. Aber darauf freue ich mich ungemein – ich will die Mannschaft auch führen!
Die meisten Neuzugänge müssen sich erst mühsam in die Mannschaft integrieren und um ihren Platz kämpfen, du hingegen wurdest als einer der Teamstützen, der Eckpfeiler verpflichtet. Ist das für dich zusätzlicher Druck?
Nein, ich freue mich total auf die Aufgabe und kann daran nur wachsen. Wir hatten unlängst die ersten Trainings und die Mannschaft hat die neuen Spieler schon hervorragend aufgenommen. Da gibt es definitiv kein Problem.
Was macht dich deiner Meinung nach als Kicker einzigartig?
Boah, eine schwierige Frage. Auf die Schnelle kann ich das gar nicht beantworten. Für einen Spieler zählt nicht nur, was am Platz passiert, sondern auch die Persönlichkeit sehr viel.
Wie weit kann der GAK in den nächsten Jahren kommen und welche Rolle wirst du dabei spielen?
Ich hoffe natürlich, dass wir den Verein bis zur Bundesliga zurückbringen können. Wie weit ich da helfen kann, das wird sich weisen und das kann man jetzt natürlich noch nicht sagen. Ich möchte aber natürlich so lange wie möglich den Weg des Klubs mitgehen.