Nachdem bereits ab Herbst 1944 der Meisterschafts- und Spielbetrieb aufgrund der Kriegswirren komplett eingestellt war, endete für die Steiermark am 8. Mai 1945 der 2. Weltkrieg. Unser Bundesland lag nach einem russischen Intermezzo letztendlich bis 1955 in der englischen Besatzungszone.
Das sportliche Leben erwachte wieder und nach einer ersten Spielersitzung am 20. Juni gab es dann am 24. Juni 1945 das erste Fußballspiel des GAK nach Ende des zweiten Weltkriegs – unter Trainer Chloupek ein 5:4 gegen den Postsportverein in der Körösistraße (u. a. mit Josef Ptacek, der für die Wiedererrichtung der Fußballsektion eine entscheidende Rolle spielen sollte). Im Sommer 1945 erreichte man im ersten offiziellen steirischen Fußballwettbewerb im neuen Österreich, beim sogenannten „Befreiungspokal“, einen eher durchschnittlichen 5. Platz (manche Quellen sprechen sogar vom 6 Platz).
Der GAK ersteht wieder
Auch das Wiedererstehen des gesamten Vereins erwies sich in diesem Sommer und Herbst als offenbar kompliziert, wenngleich die lange vertretene, allgemeine Ansicht, dass der GAK ein „Naziverein“ gewesen ist, keiner wissenschaftlichen Überprüfung standhält. Die tatsächlichen Ereignisse dieser Wochen und die Gründe für die kolportieren Probleme wären freilich einer gesonderten Betrachtung wert.
Allerdings schien die Sportstätte in der Körösistraße – wie schon im 1. Weltkrieg – wieder in Gefahr. Die Österreichische Zeitung vom 10. Juli 1945 schreibt: „Am ehemaligen [!] GAK-Platz beginnen der neugegründete Arbeitersportverein und der Grazer Parkclub (Tennisanlagen) mit dem Sportbetrieb.“ Keine wirklich guten Vorzeichen!
Waren für den Gesamtverein die Funktionäre Roman Posch (dem zukünftigen Obmann) und Prof. Paul Widowitz (als dessen Stellvertreter) die treibenden Kräfte für den Wiederaufbau des GAK „auf breiter Grundlage“, also als Allroundsportverein, so waren es für die Fußballer, ehemalige und noch aktive Spieler: Hubert Gangl, Josef Ptacek und Josef Stany (die gemäß der Festschrift zum 50jährigen Vereinsjubiläum federführend den Erhalt des GAK-Platzes vorangetrieben haben soll), Funktionäre wie Karl Fiedler (schon ab Mitte der 1930er-Jahre Sektionsleiter), Heribert Ircher und Rudolf Födinger sowie honorige Förderer, wie der Grazer Gemüsegroßhändler Evaristo di Lenardo und der Schuhfabrikant Anton Herzl. Ende 1945/Anfang 1946 war dann auch der Fortbestand des Vereins gesichert. Diese „Normalität“ bestätigt auch das erste Faschingskränzchen, dass Anfang 1946 veranstaltet wurde.
In dieser prekären Situation wurde dann ab Herbst 1945 schon wieder in der Landesliga um Punkte gespielt und dem GAK blieben in den ersten Nachkriegsspielzeiten nur Plätze im vorderen Mittelfeld. Auch im Pokal scheiterte man 1947 und 1948 am damaligen steirischen Serienmeister Sturm Graz jeweils im Finale. Als der Lokalrivale dann 1949 Gründungsmitglied der neuen Staatsliga war (die sonst ausschließlich aus Wiener und niederösterreichischen Vereinen bestand) und für die Saison 1950/51 die Staatsliga B ins Leben gerufen wurde (die allerdings nur aus ostösterreichischen Vereinen bestand – Salzburg, Kärnten, Tirol und Vorarlberg blieben vorerst bei ihren überregionalen Wettbewerben, der Tauern- und Arlbergliga) gab es mit dem dritten Landesliga-Platz die Chance erstmals in eine österreichweiten Liga aufzusteigen und gleich – als Vizemeister in der ersten Zweitligasaison – den Durchmarsch ins Oberhaus zu schaffen, das die Athletiker dann 23 Jahre nicht verlassen sollten und dies nur aufgrund einer sportpolitischen Entscheidung am „Grünen Tisch“ … Hier blicken wir genauer auf die sportlichen Ereignisse rund um 1950.
Andere Sektionen
Neben dem Fußball nahmen dann auch weitere Sektionen wieder ihren Betrieb auf. 1946 waren die Feldhandballer dann schon (wieder – nach 1941) österreichischer Meister. In der Steiermark werden die Herren bis 1950 vier Mal (ausgenommen 1948) und die Frauen drei Mal (1949 bis 1951) Meister. Grete Sulzbacher und Erika Hösch werden mit dem österreichischen Team Vizeweltmeisterinnen.
Auch im Tennis gab es die ersten österreichweiten Erfolge (u. a. war 1947 Helmut Rock Vizemeister im Herreneinzel) bzw. nahm die Sektion ab 1947 als Gründungsmitglied an der österreichweiten Mannschaftsmeisterschaft teil (was bei den Herren bis 2006 durchgehend der Fall war). Dr. Peter Böck wird 1958 und 1960 Doppelstaatsmeister und spielt als erster Steirer nach dem Krieg wieder für das österreichische Daviscup-Team..
1948 standen neben dem Fußball, Handball und Tennis noch die Sektionen Tischtennis (steirischer Mannschaftsmeister 1947 und 1948), Rad, Schwimmen und Leichtathletik (Alexander Mlaker 1946 400-m-Staatsmeister, Erwin Reisinger 1946 und 1947 im Hammerwerfen) in Betrieb. Die Tischtennissektion wurde dann aus finanziellen Gründen aufgelöst, der wiederbelebten Radsektion (es wurden Radrennen auf der Aschenbahn in der Körösistraße ausgetragen, weshalb sie für die Leichtathleten unbrauchbar wurde) war auch kein langes Leben beschieden.
Die Leichtathletikabteilung musste in der Nachkriegszeit mehrfach reanimiert werden und erreichte nicht mehr die ganz großen Erfolge Vorkriegszeit. Im Schwimmsport brauchte es Anfang der 1950er-Jahre einiger Initialzündungen, damit die Sektion vor allem in den 1960ern (im Wasserspringen bis heute) zur erfolgreichsten Abteilung des Klubs nach dem 2. Weltkrieg wurde. 1950 kam dann noch die Basketball-Sektion dazu, die das steirische Basketball in den Folgejahren dominierte. Ein Augenzeugenbericht schildert das Klubleben in der Nachkriegs- und Wiederaufbauzeit.
1953 wurde schließlich noch, die 1935 eingestellte, Eishockey-Sektion reaktiviert – einige ehemalige ATSE-Eishockeyspieler an der Spitze mit Gottfried „Friedl“ Hauser, einem GAK-Handballer (und deren Sektionsleiter), waren zunächst der Stamm der Mannschaft.
ASVÖ kauft GAK-Platz
Doch zunächst zurück ins Jahr 1951: als Erstes musste die Spielstätte erstligatauglich gemacht werden. Der GAK pachtete seit 1902 die „Hauptmühlwiese“ vom Älteren Grazer Bäcker-Mühlenkonsortium, doch die Höhe des Pachtzinses wurde immer mehr zum Problem. Der Sportdachverband ASVÖ, dessen Gründungsmitglied der GAK ist, unter seinem Präsidenten (und späteren GAK-Ehrenpräsidenten) Armin Arbeiter kaufte 1952 das Grundstück und stellte es dem Verein weitaus günstiger zur Verfügung. Auch später wurde in die Infrastruktur investiert, noch 1969 wurde die alte Holztribüne im Osten des Platzes durch einen Neubau ersetzt.
Sportlich war der GAK als Sechster (und bestes Bundesländer-Team) sofort konkurrenzfähig und geriet erst in der Spielzeit 1959/60 mit einem 10. Platz erstmals in Abstiegssorgen. 1953/54 war die Mannschaft Vierter und 1957/58 erreichte man den 5. Platz.
Der 3. November 1957 wird in den Klubannalen auf ewig mit jenem 4:1-Sieg gegen Rapid auf der legendären Pfarrwiese in Wien-Hütteldorf in Verbindung bleiben: Das erste „Provinzteam“ schlägt den Rekordmeister auf eigener Anlage! Bei Rapid war mit Paul Halla auch ein ehemaliger GAK-Spieler auf dem Feld, der 1953 nach Wien gewechselt war und auch im WM-Kader von 1954 stand. Neben Stefan Kölly war er auch noch als Athletiker ins ÖFB-Team berufen worden.
In den Reihen des GAK standen mit Gernot Fraydl und Willy Huberts bereits auch spätere Teamspieler. Drei der vier GAK-Tore steuerte Herbert Ninaus bei, der dann 1958 als Legionär nach Australien wechselte. Das vierte Tor schoss mit Wilhelm Sgerm der Rekordtorschütze des Vereins in der obersten Spielklasse mit 118 Toren.
In der Runde nach dem Triumph von Hütteldorf wurde der Kapfenberger SV vor 7.000 Zuschauer in der Körösistraße durch Tore von Sgerm, Ninaus und Sajko mit einem 9:0 nach Hause geschickt. Der GAK gehörte in dieser Phase der Meisterschaft neben dem Wr. Sportclub und Rapid zum Spitzentrio des österreichischen Fußballs.
Legionäre
Aber auch der umgekehrte Weg wird zur Normalität, nämlich die Verpflichtung von Legionären. Der Deutsche Erich Sajko, 1954 bis 1962 beim GAK, kam beispielsweise noch aus privaten Gründen in Steiermark, aber ab Anfang der 1960er-Jahre verstärkten ausländische Spieler regelmäßig den Kader. Der prominenteste war sicherlich der Ägypter Selim Saleh, der im Frühjahr 1963 ein Kurz-Gastspiel an der Mur absolvierte. Auch die Liste von Legionären vom südöstlichen Nachbarn ist entsprechend lange, der Jugoslawe Bernhard Vukas war sicherlich eine der schillernsten Spielerpersönlichkeiten, ebenso Milan Zekovic, dazu Torhüter wie Eugen Ravnic (1962 – 1966) oder Zoran Misic (1969 – 1972).
Misic war es auch, der beim Nationalliga-Spiel in Wattens am 27. Februar 1971 ein Tor verursachte, weil er sich nach der Pause noch seine Schuhe schnürte – allerdings in der Kabine! Aber auch im Trainerbereich griff der Verein immer öfter auf Fußball-Lehrer aus dem Ausland zurück, wobei die nicht alle Engagements (János Szép, Juan Schwanner, Milan Zekovic, Vladimir Simunic) immer von großem Erfolg gekennzeichnet waren.
In den 1960ern wurden die Platzierungen – bis auf Ausnahmen (1960/61: 5. Platz, 1963/64, 1967/68: 7. Platz) – immer mittelmäßiger. Allerdings erscheinen in dieser Zeit einige Spieler, die später prägend für den Verein wurden, auf der Bildfläche, wie z. B. Walter Koleznik (mit 401 Einsätzen Rekordspieler), Erwin Hohenwarter, Hermann Stessl, Josef Stering, Werner Maier sowie Hannes Jank und Heinz Schilcher. Die beiden letztgenannten übrigens Spieler, die zum Lokalrivalen gewechselt sind, was vor allem bei Heinz Schilcher seinerzeit durchaus für Aufsehen gesorgt hat.
1965 entgeht der GAK durch ein 1:0 (Torschütze des Goldtores: Hansi Klug) gegen Rapid in der letzten Runde man nur knapp dem Abstieg (und macht mit der eigenen „Rettung“ den LASK als ersten Bundesländerverein zum österreichischen Fußballmeister und schickt gleichzeitig den Lokalrivalen für eine weitere Saison in die Regionalliga) und mit einem 13. Platz erreicht man am Ende der Saison 1969/70 die bis dahin schlechteste Platzierung im Oberhaus.
Derbys & Pokal
Apropos Sturm Graz: die sportliche Rivalität der beiden Grazer Vereine – die eigentlich ganz still und leise 1910 begann – stammte ja aus der Urzeit des steirischen Meisterschaftsbetriebs nach dem ersten Weltkrieg. Hatten zuerst die Rotjacken die Oberhand, so änderte sich das im Vorfeld des 2.Weltkrieges bis in die unmittelbare Nachkriegszeit. In den 1950er-Jahren wendete sich das Blatt aber wieder zugunsten des GAK: zwischen 1952 und 1964 verlor der GAK kein einziges Derby (allerdings war Sturm auch etliche Jahre nicht erstklassig). 1969 gab es im damaligen Bundesstadion Liebenau ein denkwürdiges Spiel: 20.000 Zuschauer sorgten bei einem mageren 1:1 für einen bis heute noch gültigen Derby-Rekord.
Es gab aber in jenen Jahren auch weitere Grazer Lokalderbys auf höchster Ebene: in der Saison 1952/53 gegen den Grazer Sportclub (3:4, 2:2) und in der Spielzeit 1955/56 gegen Austria Graz (0:2, 1:2). In dieser Saison waren insgesamt drei Grazer Vereine erstklassig (GAK, Sturm, Austria).
Der GAK machte auch im, seit 1958/59 reaktivierten, ÖFB-Cup eine gute Figur. Gleich im Premierenjahr und zwei Jahre darauf wurde das Halbfinale erreicht. 1962 steht die Mannschaft unter Trainer Ferdinand Fritsch erstmals in der Vereinsgeschichte im Cupfinale, verliert aber gegen den Meister Austria Wien 1:4, dafür dürfen die Roten im Europapokal der Pokalsieger antreten. 1968 ist die Situation ähnlich: Rapid Wien gewinnt das Finale 2:0 und der GAK spielt abermals international. Damals führt Karl Kominek das Zepter bei den Roten. Ansonsten bleiben in dieser Zeitspanne noch zwei Viertelfinali (1969/70, 1970/71) erwähnenswert.
Tourneen & Internationale Spiele
Schon relativ früh war der GAK auf Gastspielreisen (1914 ging die erste größere Fahrt nach Split). Hauptzweck war vor allem, Geld in die Vereinskasse zu „spielen“. Nach Ende des 2. Weltkrieges wurde die Mannschaft bereits wieder 1946 zu ersten Freundschaftsspielen eingeladen – diesmal aber nicht auf den Balkan oder nach Nordafrika wie vor dem Krieg, sondern nach Vorarlberg – was in der unmittelbaren Nachkriegszeit sicherlich eine Abwechslung für die Beteiligten war.
Ab 1950 gab es faktisch jedes Jahr zumindest eine größere Reise, die Intensität nahm erst Mitte der 1960er-Jahr ab. Höhepunkte waren sicher Reisen in die USA, Israel, in den Sudan und in den Ostblock (DDR, Bulgarien, Polen). Bei der USA-Reise 1959 spielten die Rotjacken beispielsweise gegen Real Madrid (die Königlichen kamen dann 2002 zur 100-Jahr-Feier nach Graz), was Willy Huberts ein zweijähriges Engagement in der US-Liga bescherte, bevor er wieder nach Europa zurückkam, 1963 der erste österreichische Legionär in der Deutschen Bundesliga wurde und dann später seine Karriere in der Körösistraße beendete.
Besonders viele Kilometer legte der GAK 1954 zurück. Nach einer gut dreiwöchigen Tournee über die britischen Insel im April flog man Ende Juni zu einer 56tägigen Gastspielreise nach Ostasien – mit insgesamt 22 Spielen und leider auch einigen verletzten Spielern (u. a. musste Stefan Kölly seine Karriere nach einer schweren Verletzung beenden). Knapp 18 Jahre später scheiterte ein erneuerter Versuch einer ähnlichen Reise und erst 1987 gab es wieder (und zum letzten Mal) eine größere Tournee, diesmal wieder in den fernen Osten. Ein Teilnehmer der Ostasienreise 1954 berichtet über die Tournee.
Neben den Reisen gab es auch zahlreiche internationale Freundschaftsspiele, wie beispielsweise zu
Vereinsjubiläen. 1972 kam so der FC Bayern München nach Graz, nachdem man schon 1937 (zum 35. Vereinsgeburtstag) sowie 1941, 53 und 1958 gegeneinander gespielt hat. Weitere Highlights waren Spiele gegen Flamengo Rio (1963), West Ham United, Espanyol Barcelona (1964), Hakoah Tel Aviv (1965) oder Sheffield Wednesday (1968).
Europapokal
Mit dem ersten Einzug ins österreichische Cupfinale war 1962 auch die erstmalige Teilnahme eines steirischen Fußballklubs im Europacup verbunden (Austria Wien war als Doublegewinner im Meistercup engagiert). Gegen BK Odense aus Dänemark war im Europapokal der Pokalsieger der Europapokal-Traum aber sehr schnell ausgeträumt, nach einem 1:1 in Graz vor 6.500 Zuschauern und einem Tor von Hannes Jank ging das Auswärtsspiel 3:5 verloren.
Allerdings schon ein Jahr davor nahm der GAK bei der ersten Austragung des „International Football Cup“ (auch: „Rappan-Cup“genannt), dem späteren Intertoto- bzw. UI-Cup, als einer der vier österreichischen Vertreter teil. Nach Niederlagen gegen Banik Ostrava (3:6) sowie VfL Osnabrück (0:2) und einem 1:1-Unentschieden gegen SC Motor Jena schied die Mannschaft als Gruppenletzter aus dem Wettbewerb. Das rein holländische Finale gewann später übrigens Ajax Amsterdam gegen Feyenoord Rotterdam.
1964/65 konnte der Verein am Messestädtepokal teilnehmen, einem internationalen Fußballwettbewerb, der zur Promotion internationaler Handelsmessen zwischen 1955 und 1971 ausgetragen wurde. Auch hier scheiterte die Mannschaft an der ersten Hürde, nämlich dem NK Zagreb mit einem Gesamtscore von 2:9.
Das zweite Antreten im Europapokal der Pokalsieger 1968 bringt wieder das Ausscheiden in der ersten Runde. Im Auswärtsspiel gegen ADO Den Haag (mit Trainer Ernst Happel) schießt zwar Erwin Hohenwarter das 1:0 für den GAK, aber das Spiel endet 1:4 aus der Sicht der Grazer. Im Rückspiel gab es mit einem 0:2 auch nicht viel zu holen.
Als wichtigster Fußballwettbewerb des Zwischenkriegszeit fristet der Mitropacup durch die Einführung der europäischen Fußballwettbewerbe durch die UEFA ab 1955 eher ein Schattendasein (und wurde 1992 eingestellt). Der GAK nahm 1971/72 daran teil und schaffte – nach einem 2:0-Heimerfolg durch ein 1:3 gegen NK Maribor – erstmalig den Einzug in die nächste Runde. Das Viertelfinale verlor das Team aber gegen MTK Budapest knapp 1:2, nachdem das Hinspiel 0:0 ausgegangen war.
Nach der drittem Meisterschaftsplatzierung in der Saison 1972/73 durften die Athletiker nun erstmals im UEFA-Cup antreten, aber auch beim dritten Versuch auf dem großen europäischen Parkett war gleich in der Auftaktrunde Schluss (1:2 und 0:1 gegen Panachaika Patras aus Griechenland).
Das Ende der „Goldenen Jahre“
Im Jahr 1970 war der GAK letztmals in sämtlichen aktiven Mannschaftssportarten in der jeweils höchsten österreichischen Liga vertreten (Fußball: Nationalliga, Eishockey: Bundesliga, Tennis Damen und Herren: jeweils Staatsliga A, Basketball: Staatsliga A, Wasserball: Staatsliga), dazu kamen noch die Staatsmeistertitel der Wasserballer (als erster Verein außerhalb Wiens!), im Tennis-Doppel der Herren (Peter Böck und Herbert Holzer) und im Kunst- und Turmspringen durch Armin Lind.
Aber auch hier zeichnete sich das Ende einer Ära ab. Nachdem die Feldhandball- und Leichtathletiksektion schon 1963 eingestellt wurde, kam auch die Schwimmsektion nach 1968 in Schwierigkeiten. Die Eishockey-Mannschaft stieg 1971 postwendend aus der Bundesliga ab, geriet in finanzielle Schwierigkeiten, hielt sich noch mit einer Kooperation mit der GSV am Leben und wurde 1976 ebenfalls aufgelöst. Nach dem zweiten Staatsmeistertitel 1971 war dann auch bei den Wasserballern (und den Beckenschwimmern) endgültig Schluss. Nur Tennis, Wasserspringen und Basketball überlebten neben Fußball – nun als selbständige Zweigvereine unter dem Gesamtverein (heute: Stammverein).
Höhenflug und Zwangsabstieg
Nachdem im Fußball die sportlichen Leistungen Ende der 1960er-/Anfang der 1970er-Jahre eher durchschnittlich waren, sorgte Helmut Senekowitsch – nachdem die Mannschaft unter ihm schon in der Vorsaison mit einem 8. Platz eine leicht steigende Tendenz bewies – mit einem 3. Platz am Ende der Saison 1972/73 für den bis dahin größten Erfolg im Oberhaus und damit eben die erstmalige Qualifikation zum UEFA-Cup. In dieser Saison beeinträchtige die Maul- und Klauenseuche den Meisterschaftsbetrieb und eigentlich wäre Sturm sportlich abgestiegen gewesen – auch der Lokalrivale protestierte – und Sturm blieb erstklassig.
Im Jahr darauf „erwischte“ es dann den GAK: bei einer Ligareform (die Nationalliga sollte durch eine Bundesliga mit 10 Vereinen ersetzt werden) wurde eine 5-Jahres-Wertung als Grundlage herangezogen und der Klub musste zwangsweise (obwohl sportlich in dieser Saison nicht abgestiegen) den Weg in die Zweitklassigkeit antreten. Allerdings erfolgte der Wiederaufstieg postwendend, aber das ist eine andere Geschichte.
Titelfoto: © Fischer/Sammlung GAK 1902 (GAK – FC Wien 1953)