Jetzt sollte man nichts schönreden, aber bis zur 71. Minute stand es gegen den LASK 0:0. Dann nahm Sascha Horvath die Sache in die Hand und münzte die optische Überlegenheit der Linzer in Zählbares um.
Dieser Situation ging ein eindeutiges Foul an Harakaté voraus, das sieht im Übrigen auch die Kleine Zeitung im Nachbericht am Sonntag nicht anders. Bis dorthin taten sich die Linzer schwer, aus ihrer optischen Überlegenheit Kapital zu schlagen. Das hat nicht nur mit einer Ideenlosigkeit der Linzer, sondern auch mit unserer ziemlich stabilen Abwehr zu tun. Dass die Nadelstiche, die man setzen wollte, Mangelware waren, muss in diesem Moment auch gesagt werden. Tatsächlich hatten die einzige Chance bis zum 1:0 der Linzer wir mit einem Schuss von Kreuzriegler zu verbuchen. Hier passte Satin in den Rückraum zu Kreuzriegler, dessen Schuss entscheidend zur Stange abgelenkt wurde.
Nach dem 0:1 von Horvath war wieder alles verloren. Da ging auch im Powerplay nichts. Spätestens hier müsste der Hebel angesetzt werden, denn Fußball ist tatsächlich mehr Kopfsache als man glauben mag. Wenn es nur so einfach gehen würde wie diese Zeilen zu schreiben, schon klar, aber wir verlieren sehr viele Spiele relativ knapp. Dominik Frieser bringt es nach dem Spiel in einem Gespräch mit Ligaportal auf den Punkt: „Das ist nach vorne zu wenig, wir sind nicht gefährlich, ich habe nie das Gefühl gehabt, dass wir einmal ein Tor hätten schießen können. … Es hilft nichts - weiterkämpfen und schauen, dass wir es auf unsere Seite bringen können. “
Was wäre zu tun? Wer auch immer das Sagen hat, muss für einen neuen Motivationsschub sorgen und das möglichst schnell. Dazu noch das nötige Selbstvertrauen impfen. Ich glaube jetzt weder, dass ein Trainer die Tore schießt, noch dass die Spieler ohne griffige Anleitung in ein Spiel gehen sollten. Dass die Luft jetzt sehr dünn ist, muss nicht mehr breitgetreten werden. Mehr Freude hat es gemacht zu sehen, dass Cipot langsam zurückkommt und auch Lichtenberger. Nun müssen alle an einem Strang ziehen, ein kurzer Blick in den Abgrund soll schon Wunder vollbracht haben.
Martin G. Wanko
LASK vs. GAK 1902 1:0 (0:0)
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