News / Dieter Demmelmair / Sonntag 29.10.2017

„Astor“ und die GAK-Fans: Sie wissen, wie Warten geht

Der GAK gewinnt das letzte Heimspiel 2017 gegen den SV Wildon knapp, aber verdient, mit 1:0. Wieder einmal machten es unsere Roten spannend.

„Astor“ kann sicher vieles sehr gut. Unschlagbar ist er aber in der Kunst des Wartens. „Astor“ ist der wunderschöne Golden Retriever-Rüde unseres Zeugwartes und guten Geistes Herbert Posch. Bei jedem Heimspiel wartet er ruhig, geduldig und liebevoll betreut von den am Eingangstor neben dem Spielereingang postierten (und ganz besonders netten) OrdnerInnen darauf, dass der Herbert ihn wieder abholt. „Astor“ ist dankbar für jede auch noch so kurze Streicheleinheit. Sogar ein kurzes „Hallo, Astor!“ im Vorbeigehen scheint ihn richtig zu freuen.

Der oft sogar in ein GAK-Halstuch gewandete Vierbeiner und uns in Rot gehüllte Zweibeiner einte beim Spiel gegen den SV Wildon das Warten. Er wartete auf sein „Herrl“, wir auf ein „Türl“. Je nach Betrachtungsweise lag es an Marco Heil oder Wildon-Goalie Daniel Stoiser, dass in der ersten Halbzeit kein Tor fiel. Zweimal hatte es der in Lebring so stark aufspielende „Heili“ auf dem Fuß, das 1:0 zu machen. In der 24. und der 40. Minute tauchte unsere Nummer 23 alleine vor Stoiser auf, beide Male blieb der Wildoner Sieger.

Dass die Wildoner am Ende als Sieger vom Platz gehen könnten stand freilich eigentlich nie zur Debatte. Der GAK kam zwar erst nach rund zehn Minuten so richtig ins Spiel, erarbeitete sich einige Chancen, hatte weit mehr vom Spiel, scheiterte aber an der gut stehenden Wildoner Defensive. Oder an den Abseitspfiffen des Schiedsrichters. Um in „Astors“ Sprache zu sprechen: So manche Entscheidung des Schiri-Trios quittierten die 1.897 Fans mit Knurren oder gar Bellen.

Highlights blieben in der 1. Hälfte eher Mangelware, außer man zählt übers Tribünendach Richtung Straße geschossene Bälle als Highlight. Zumindest „high“, also „hoch“, waren die rund 6, 7 Bälle ja …

„Astor“ bekam von mir in der Pause ein paar Streicheleinheiten, unsere „Roten“ von Coach David Preiß wahrscheinlich eher nicht. Auf jeden Fall erhöhten sie in der 2. Hälfte den Druck. Federführend daran beteiligt waren zwei Wechselspieler. Als Erster betrat Gerald Säumel in der 57. Minute statt Marco Allmannsdorfer das Spielfeld. Säumel übernahm sofort Verantwortung im Mittelfeld, verteilte Bälle und brachte die nötige Ruhe ins Spiel. Und – so paradox das im Zusammenhang mit dem Wort Ruhe klingt – trug so sein Scherflein dazu bei, dass es in Weinzödl bald ganz laut wurde. In der 65. Minute schlug Lukas Graf einen Querpass ins Mittelfeld auf  Säumel, der ließ den Ball zu Heil passieren. Dieser  schlug einen hohen Ball nach links außen, den Marco Perchtold volley Richtung Torraum brachte. Am „Fünfer“ stand der „Neunzehner“ – Andreas Fischer drehte sich vor Goalie Stoiser um und erzielte mit der Ferse (!) das erlösende 1:0.

Dabei blieb es auch, und dafür sorgte auch der zweite Wechselspieler. Knapp nach dem Tor kam Erik Derk für Manuel Bloder, der gut spielte, aufs Feld. Unglaublich, wie abgebrüht, technisch versiert und vor allem kampfstark Derk agierte.

In der Nachspielzeit kamen die Wildoner noch einmal kurz auf – zum Glück vergeblich. Das Warten hat sich wieder einmal ausgezahlt. Auch für „Astor“ übrigens, der von Herbert Posch nach dem Match wieder „Leckerlis“ und Streicheleinheiten bekam. Völlig verdient, so verdient, wie auch die drei Punkte letztlich waren.

Stichwort drei Punkte: Die machte nicht nur St. Anna gegen Fürstenfeld, sondern auch Lebring gegen Bad Radkersburg. Und damit überholten unsere Roten die Radkersburger und liegen vor dem letzten Saisonmatch ebendort vor den Südoststeirern auf Platz 3.

„Astor“ wird nicht in Bad Radkersburg dabei sein. Ihr aber kommt hoffentlich ganz zahlreich und lautstark zum letzten Match des Jahres 2017. Wir sehen uns – denn:

WE ARE GAK!

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